Schließung Wuppertaler Traditions-Modehaus kündigt Schließung an

Wuppertal · Zum Jahresende ist am Barmer Werth 36 in Wuppertal Schluss. Mit dem Modehaus Haschi geht ein Stück Tradition. Die Geschäftsführerin erklärt, warum nach mehreren Jahrzehnten Schluss ist.

Zum Jahresende schließt das Modehaus Haschi.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Zum Jahresende geht ein großes Stück Tradition auf dem Barmer Werth zu Ende. „Es wird ein gutes Ende“, sagt Geschäftsführerin Ursula Petzhold, die das Modehaus Haschi auf dem Barmer Werth 36 seit fast 40 Jahren führt. Und das will die Wuppertalerin mit dem ihr eigenen Temperament bis zum letzten Öffnungstag auch weiter tun. „Um allen Gerüchten vorzubeugen, wir hören nicht aus wirtschaftlichen Gründen auf, sondern weil für mich der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Ich habe die Gelegenheit, das komplette Haus mit 1000 Quadratmetern Fläche zu verkaufen. Leider wird dort nicht wieder ein Einzelhandelsgeschäft einziehen, aber der Einzelhandel hat es ja auch  in diesen Zeiten schwer“, sagt die Tochter des Firmengründers und Namensgebers Hans Schirp (Haschi), dessen Ursprünge in Unterbarmen liegen und der nach dem Krieg zunächst am Hofkamp den Familienbetrieb zu einem Groß- und Einzelhandel aufgebaut hat.

Hochwertige Mode für Damen - in den Größen 36 bis 52 -  und Herren sowie Heimtextilien, Bademoden und Dessous werden in  einer großen Auswahl bekannter Marken am Barmer Werth auf zwei Etagen seit 1981 angeboten. Strickwaren kommt  eine besondere Rolle zu, was in der Firmengeschichte begründet liegt.   Über die Jahre hat sich Haschi  längst selbst zu einer Marke entwickelt. Zweimal im Jahr lockt  Ursula Petzhold zudem die treue Kundschaft mit professionellen Modeschauen an den Werth. Die Modenschauen sind ein Alleinstellungsmerkmal in Wuppertal in den vergangenen Jahren.

Die zehn Vollzeitkräfte und weitere Teilzeitkräfte  seien  von der Geschäftsleitung frühzeitig über die Pläne informiert worden. „Bei einem so großen Kreis war uns klar, dass  wir mit der Nachricht ganz bewusst in die Öffentlichkeit gehen sollten.   Wir möchten vermeiden, dass über die Gründe  falsche Spekulationen in Umlauf gebracht werden. Die Kunden werden bis zum Ende das gleiche Angebot vorfinden wie bisher. Wir haben das komplette Frühjahrssortiment geordert und es wird auch im Sommer und Herbst  das volle Sortiment angeboten“, sagt Ursula Petzhold.

Für die Inhaberin ist es persönlich eine sehr schwere Entscheidung

Ihr sei die Entscheidung sehr schwer gefallen und sie habe mit ihrer Entscheidung  über die Weihnachtstage gehadert. Letztendlich sei es für sie aber  auch aus Altersgründen der richtige Zeitpunkt. „Das ist eine ganz traurige Sache für mich persönlich.“ Die Arbeit und der tägliche Umgang mit den Kunden hält die Chefin fit. Kein Zufall, dass sie  beim Anruf der WZ am Freitag gerade an der Kasse steht und vor dem Rückruf eine Kundin bedienen muss.

Für die Barmer Innenstadt wird der Abschied von Haschi zum Jahresende einen herben Verlust bedeuten. Der inhabergeführte Einzelhandel steht seit Jahren gewaltig unter Druck durch die Konkurrenz der Filialen großer Ketten,  von Billiganbietern  und den Online-Handel. Und oft endet eine Ära, wenn das Nachfolgeproblem nicht gelöst werden kann. Ein langer Leerstand dürfte den Wuppertalern zumindest erspart werden. Wer nach Haschi das Gebäude am Werth 36 beziehen wird, möchte Ursula Petzhold zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht verraten.