Baumpflanzungen Frische Bäume für die Wuppertaler Wälder
Wuppertal · Die Stadt will in nächster Zeit 30 000 Exemplare pflanzen.
Die Stadt pflanzt aktuell 10 000 Bäume im Stadtwald, im kommenden Jahr werden weitere 20 000 Bäumchen mit einer Höhe von rund einem Meter hinzukommen. Damit setzt die Stadt den Umbau der städtischen Wälder fort, der bereits vor 30 Jahren als Reaktion auf die klimatischen Veränderungen begonnen hat.
In den vergangenen Jahren waren die Folgen des Klimawandels durch Stürme, Starkregen und zwei extrem trockene Winter besonders stark spürbar. 7000 Fichten müssen ersetzt werden, die 2018 dem Sturm Friederike und durch die Dürre dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen sind. Vor allem für Flächen rund um die Ronsdorfer Talsperre sind betroffen.
Sebastian Rabe steuert im Ressort Grünflächen und Forsten die planbaren Veränderungen in den Wäldern. „Im Grunde hilft nur Vielfalt. Die bieten in unserer Region in der Regel die Laubbäume. Wir wollen das heimische Ökosystem fördern. Eine Strategie ist es, junge und alte Bäume nebeneinander zu haben“, sagt Sebastian Rabe. Bisher bestehe die Gefahr, dass beim Ausfall einer Baumart wie der Fichte, der Schaden großflächig sei. Obwohl wir damit rechnen, dass der Borkenkäfer in den nächsten Jahren noch viele Bäume zum Absterben bringen wird, beginnen wir jetzt bereits mit der Wiederbewaldung“, so der Leiter der städtischen Forstabteilung.
Obwohl der November überdurchschnittlich viele Regentage hatte und auch im Dezember schon starke Niederschläge gemessen wurden, bleibe die Trockenheit ein Problem. „Wir brauchen noch viel mehr Monate wie den vergangenen November, damit die Bäume auch die nächsten trockenen Sommer überstehen. Wir freuen uns über jeden Tag Regen, denn die Nässe reicht gerade einen Meter tief in den Boden. Darunter ist es weiter viel zu trocken“, so Sebastian Rabe.
60 000 Quadratmeter
werden aufgeforstet
„Wir haben bereits vor Jahren damit begonnen, Monokulturen in Mischwälder umzubauen. Zurzeit ist das für die Mitarbeiter ein echter Knochenjob. Sie leisten seit zwei Jahren Schwerstarbeit“, sagt Dezernent Frank Meyer. Die Mitarbeiter der Stadt müssen aktuell bei Dauerregen und in unwegsamen Gelände Bäume pflanzen. „Für die neuen Pflanzen ist die Ausgangssituation gut, aber die großen Bäume, die tiefer wurzeln, haben weiterhin Probleme“, sagt Förster Jan Frieg aus dem Forstbezirk Süd wo nun neue Bäume gepflanzt werden. Das sind die Waldgebiete Nöllenhammer in Cronenberg und rund um die Ronsdorfer Talsperre. Es werden Buchen, Eichen, Ulmen, Linden, Erlen, Hainbuchen und Kirschbäume gepflanzt. So sollen 60 000 Quadratmeter Fläche aufgeforstet werden. Andere frei gewordene Flächen werden nicht bepflanzt. Dort soll die Natur entscheiden, welche Baumarten sich durchsetzen.
Für Oberbürgermeister Andreas Mucke ist das Aufforsten des Waldes dringend geboten. Die Bäume sorgten nicht nur für saubere Luft und verhinderten die Bodenerosion, sondern die Wälder seien auch die größten kostenlosen Fitness-Studios für die Bürger. Noch sei gar nicht absehbar, welche Folgen der Klimawandel auf den Baumbestand habe. „Selbst Bäume, die als widerstandsfähig galten, haben die letzten heißen Sommer sehr zugesetzt“, sagt Mucke.