Wuppertalerin macht Hüte modern

Luisa Glücklich eröffnet am 9. September ihr eigenes Hutgeschäft. Die gelernte Modistin stellt auch Kappen und Turbane her.

Foto: Andreas Fischer

Luisenviertel. „Für jeden Menschen gibt es die passende Kopfbedeckung zu jedem Anlass.“ Davon ist die Wuppertalerin Luisa Glücklich (30) überzeugt. Sie eröffnet am 9. September ihr Hutgeschäft mit Atelier in der Luisenstraße. Dort stellt die gelernte Modistin selbst Hüte, Kappen, Turbane und ähnliches her.

Noch fehlt das ein oder andere Detail in dem kleinen Geschäft, doch Handwerkszeug und einige Hüte aus ihrer Kollektion schmücken bereits die Räume. „Ein paar Hüte muss ich noch herstellen, damit es hier noch ein bisschen liebevoller wird“, sagt sie mit einem Lächeln.

„Ich mag es einfach sehr, neue Dinge auszuprobieren und mit verschiedenen Farben und Materialien zu arbeiten.“

Luisa Glücklich, Hutmacherin

Luisa Glücklich möchte den Hut wieder moderner machen. „Eine Kopfbedeckung zu tragen ist hier nicht mehr so verbreitet“, sagt die Hutmacherin, „manchmal muss man einen Hut einfach drei Tage hintereinander aufsetzen, damit man sich daran gewöhnt.“

Viele seien der Überzeugung, ihnen stünden keine Kopfbedeckungen, weil sie nicht das typische Hutgesicht haben. „Das ist meistens eine Herz-Gesichtsform“, erklärt Glücklich. Doch davon solle man sich nicht abschrecken lassen. „Für jeden kann man etwas finden.“

Seit Anfang des Jahres betreibt die Modistin einen Online-Shop. „Der läuft besser als gedacht“, sagt sie. Viele ihrer Kunden habe sie durch die Internetplattform Instagram gewonnen. „Ich glaube aber, dass Hüte ein besseres Produkt sind, wenn man sie auch anfassen kann.“ Daher habe sie sich entschieden, einen eigenen Hut-Laden aufzumachen. „Im Hutmachergeschäft ist es schwierig, angestellt zu arbeiten“, sagt Luisa Glücklich. Sich selbstständig zu machen war für sie also immer eine Option.

Luisa Glücklich selbst sei in der Luisenstraße aufgewachsen. „Daher war es für mich selbstverständlich, irgendwann wieder hierher zu kommen.“

Elf Jahre lang hat sie nicht in Wuppertal gewohnt. Zuerst habe sie studiert, dann aber festgestellt, dass es nichts für sie ist. „Ich habe immer gerne gebastelt und genäht und Dinge praktisch gemacht“, sagt die 30-Jährige. Ein Praktikum in einem Theater in Stuttgart habe sie dann letztendlich für das Hutmachen begeistert. „Ich mag es einfach sehr, neue Dinge auszuprobieren und mit verschiedenen Farben und Materialien zu arbeiten.“

Was die Materialien betrifft, sei sie sehr offen — mit einer Ausnahme: „Mit Pelz arbeite ich nicht. Nicht nur, weil er vom Tier kommt, es ist auch schwierig, weil es sehr haarig ist.“

Zwei Jahre lang hat Luisa Glücklich nach ihrer Ausbildung zur Modistin als Angestellte in Potsdam gearbeitet und dort bereits eigene Kollektionen entworfen. Mittlerweile hat sie einen eigenen Stil entwickelt. „Der ist ziemlich klar, mit nicht viel Schi Schi, eher ein bisschen reduziert und auch für junge Leute“, beschreibt sie ihn. Denn gerade das sei eines ihrer Ziele: junge Leute für den Hut zu begeistern. Denn eine Kopfbedeckung könne eine schöne Abrundung sein. „Sie macht alles komplett.“

Viele hätten das Bild vom muffigen Hutladen im Kopf — das möchte sie mit ihrem frischen, jungen Stil ändern. In ihrem Atelier wird Luisa Glücklich neben dem Herstellen eigener Hüte auch Reparaturen und Änderungen vornehmen. „Mit dem eigenen Geschäft kann ich jetzt auch vermehrt Kopfbedeckungen auf Wunsch und maßgeschneidert anfertigen. Darauf freue ich mich besonders.“