Enorme Spendenbereitschaft Wuppertalerin startet Spendenaufruf: 100.000 Euro für Familie in Not

Wuppertal · Kurz nach der Geburt des dritten Kindes stirbt die Mutter. Der Vater bleibt mit drei kleinen Kindern und ohne Job alleine zurück.

Die Wuppertaler Hebamme Anja Pannek hatte einen Spendenaufruf für den trauernden Vater gestartet.

Foto: Wz/Screenshot

Die Wuppertaler Hebamme Anja Pannek hat einen Spendenaufruf gestartet, um eine Familie zu unterstützen, die vom Schicksal geplagt ist: Kurz nach der Geburt des dritten Kindes ist die Mutter gestorben. Der Vater steht nun alleine mit drei kleinen Kindern da – arbeiten kann er wegen der Kinderbetreuung nicht mehr.

Pannek kennt die Familie seit sieben Jahren und betreute sie in den ersten beiden Schwangerschaften. Anschließend hielt der Kontakt, berichtet sie. Von dem Tod der Mutter, wenige Stunden nach der Geburt des dritten Kindes, das bereits in der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt kam, erfuhr sie schließlich von einer Bekannten. Und weil sich der Vater nun rund um die Uhr um die zwei Kindergartenkinder und das Frühchen kümmern muss, entfällt sein Einkommen.

Deshalb wollte die Wuppertaler Hebamme der Familie helfen und startete eine Crowdfunding-Aktion. Damit ein wenig finanzielle Entlastung zusammenkommt - für die Friedhofsgebühr. Die Spendenseite habe sie abends gegen 23 Uhr ins Netz gestellt. Bereits am nächsten Morgen waren schon 1500 Euro an Spenden eingegangen. In so kurzer Zeit habe sie nicht damit gerechnet. „Ich hatte schon Tränen in den Augen“, sagt sie. Die Aktion verbreitete sich wie ein Lauffeuer. „Das schnellte sekündlich in die Höhe“, berichtet Anja Pannek. Am Ende des nächsten Tages waren über 20 000 Euro auf dem Spendenkonto, bis schließlich insgesamt 105 230 Euro zum Fristende der Aktion am Sonntagabend zusammenkamen.

„Die Spendenbereitschaft war enorm“, sagt Anja Pannek. Insgesamt sind 3526 Spenden eingegangen. Vieles sei anonym gewesen, aber ebenso viele Spender wünschten der Familie Kraft in den Kommentaren. „Das zeigt einen großen Zusammenhalt über die Grenzen Wuppertals hinaus“, sagt sie. Die Wärme, die davon ausging, habe man förmlich spüren können, so greifbar sei sie gewesen.

Sie hätte sich gewünscht, dass die Aktion nicht nötig gewesen wäre. Der Vater habe große Angst gehabt, sein Zuhause zu verlieren. Das Zuhause seiner Kinder. Neben der Trauer hatte er große Existenzängste. Die Spenden könne er aber nun ein paar Jahre nutzen. „Er muss sich erstmal keine Gedanken um die finanzielle Situation machen und kann die Zeit nutzen, sich um seine Kinder zu kümmern“, sagt Anja Pannek.