Wuppertals FDP will acht Prozent bei der Kommunalwahl erreichen
Freie Demokraten luden am Samstag zum Kreisparteitag in die Villa Media — und übten Kritik an der Ratsmehrheit von CDU und SPD.
Wuppertal. Wohlsortiert und einträchtig präsentierte sich die FDP bei ihrem Kreisparteitag am Samstag in der Villa Media. Was die Redner vor allem einte, war die Überzeugung, dass Arroganz und Überheblichkeit zur bestimmenden Tonalität in den Ratssitzungen geworden seien. Der Block aus CDU und SPD treffe Entscheidungen in kleiner Runde ohne echte Mitsprachemöglichkeit, sagte Ex-Bundestagsmitglied Manfred Todtenhausen. Um das aufzubrechen, sei man „offen für alle Varianten“.
Acht Prozent der Stimmen setzte Marcel Hafke, der Vorsitzende des Kreisverbands, als Ziel für die kommende Kommunalwahl. Ansätze im Wahlkampf sind für ihn Hochschulfreiheitsgesetz und Kinderbildungsgesetz, junge Themen also, mit denen er Forschung, Bildung und Familie anspricht. 29 Seiten umfasst das Kommunalwahlprogramm, aus dem Vize-Fraktionschef Alexander Schmidt auch Details zur Strategie 2025 hervorhob.
Die dort vereinbarten 13 Projekte, etwa Seilbahn oder 22 Kilometer Kultur-Festival, seien nicht zwingend Punkte, die dem Bürger am Herzen lägen. Wichtiger sei es, sich zu einem umfassenden Ziel zu positionieren und etwa auch die bergische Zusammenarbeit klarer ins Auge zu fassen. Der gegenwärtig verfolgte Alleingang Wuppertals sei der falsche Weg.
Mit einem Eifer, dessen Motor schwer erkennbar war, verstieg sich Schmidt in heftige Kritik an der Premiere von Eugen Egners „Universums-Stulp“. „Neue Dinge ausprobieren gerne“, aber das habe angemutet wie eine Darbietung von „Psychotikern, psychisch Kranken“. Ingrid Pfeiffer bemühte sich um Abmilderung. Nicht Wuppertal, sondern die Kulturstiftung des Landes habe das Stück finanziert. Man dürfe es als interessant werten, dass man Wuppertal zutraue, progressives Theater zu machen.
Besonnen zeigte sich Schmidt dann wieder beim Thema Döppersberg. Die Vollsperrung der B 7 solle man nicht zum Wahlkampfthema machen, sie sei von zwei Übeln das Geringere. Hafke stimmte zu. Er prognostizierte, dass „die Vollsperrung länger als drei Jahre dauern wird“.
Beim Parteitag wählte die FDP auch den neuen Kreisvorstand. Marcel Hafke (Foto) wurde als Vorsitzender bestätigt. Stellvertreter wurden Thomas Uebrick, Oliver Walgenbach und Alexandra Trachte, Schatzmeisterin Gesine Röder. Beisitzer sind Christian Bludau, Harry Thomas, Ulrike Volkmann und Georg Schroeder.