FDP: Neustart auf dem Laufsteg
350 Gäste drängten sich im Saal der Villa Media. Mit Wolfgang Kubicki präsentierte die FDP ihren Hoffnungsträger.
Wuppertal. Das Interesse am Neustart der FDP nach dem Debakel bei der Bundestagswahl scheint in Wuppertal nicht nur bei den Parteimitgliedern groß zu sein. Darauf lässt jedenfalls der Besuch von rund 350 Gästen inklusive der lokalen Prominenz beim Neujahrsempfang der Liberalen in der Villa Media schließen, bei dem am Samstag selbst Stehplätze ein knappes Gut waren.
Mit Wolfgang Kubicki, dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP, hatte die Wuppertaler FDP einen attraktiven Gastredner gewinnen können. Und Kubicki erfüllte die Erwartungen, denn in Talkshow-Form präsentierte er sich als Politik-Profi und unterhaltsamer Redner, der die FDP-Philosophie zu den aktuellen Themen glänzend verkaufte und sogar den politischen Gegnern im Saal so manches Schmunzeln entlockt haben dürfte. Doch Kubicki redete auch Klartext: „Was für ein Unsinn“, kommentierte er die von der CSU und deren Chef Horst Seehofer angestoßene Einwanderungsdebatte und sprach angesichts der demografischen Entwicklung und dem Bedarf an Arbeitskräften in Deutschland von einer schädlichen Angstmacherei.
In seiner Begrüßungsrede hatte der FDP-Kreisvorsitzende Marcel Hafke den Absturz der Bundespartei in die Außerparlamentarische Opposition als Chance verkauft, sich neu zu erfinden. Viel Zeit bleibt der FDP nicht, denn mit der Kommunalwahl und der Europawahl stehen im Mai die nächsten Herausforderungen im politischen Existenzkampf bevor. Und so geriet der Neujahrsempfang mit der Vorstellung des Kommunalwahlprogramms und der zehn Spitzenkandidaten auch zum Auftakt des Kommunalwahlkampfs.
Spitzenkandidat Alexander Schmidt zielte mit Kritik vor allem in Richtung CDU und SPD und gab das Ende der Großen Kooperation im Stadtrat als Ziel aus. Angriffslustig peilen die Liberalen acht Prozent bei den Kommunalwahlen an. Marcel Hafke erinnerte daran, dass die FDP 2013 in allen Rückblicken als einer der Verlierer des Jahres gehandelt worden war. Der Empfang in der Villa Media machte deutlich: An dem Vorsetz, dies für das Jahr 2014 zu vermeiden, fehlt es nicht.