Barmen Parkbesucher lassen Müll und Grillreste zurück

Barmen. · Die Barmer Anlagen und der Vorwerkpark stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung — doch die Gäste benehmen sich nicht immer.

Der Vorwerkpark ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Foto: Schwartz, Anna (as)

An schönen Tagen ist gerade in Corona-Zeiten viel los in den Barmer Anlagen und dem benachbarten Vorwerkpark. „Viele Leute haben Freizeit“, sagt Michaela Dereschewitz, Geschäftsführerin des Barmer Verschönerungsvereins (BVV). Und natürlich freue man sich auch, wenn die Anlagen gut besucht sind. Gleiches gilt auch für den Vorwerkpark, sagt Gärtner Martin Röder. Doch was viele Wuppertaler nicht wissen: Beide Anlagen befinden sich in Privatbesitz. Sie stehen trotzdem der Öffentlichkeit zur Verfügung. Umso ärgerlicher sei es aber, wenn sich die Besucher dann nicht benehmen können.

In den Barmer Anlagen, mit gut 100 Hektar eine der größten privaten Parkanlagen in Deutschland, hat zum Beispiel zum Leidwesen von Dereschewitz die illegale Grillsaison begonnen. Die beiden Gärtner des BVV hätten jetzt schon mehrfach morgens die Hinterlassenschaften beseitigen müssen. Die Griller auf frischer Tat zu erwischen, sei schwierig, da sie meist nachts kommen. Und einsichtig seien sie oft auch nicht, wie Dereschewitz aus Begegnungen im vergangenen Jahr weiß.

Martin Röder kann auch für den Vorwerkpark, um den sich die Adolf-Vorwerk-Stiftung kümmert und der für seine bald beginnende Rhododendren-Blüte bekannt ist, von einem Müllproblem berichten. „Ich kann die Leute ja verstehen, dass sie jetzt raus wollen“, sagt er. Und die große Mehrheit verhalte sich ja richtig. Ein kleiner Teil aber eben nicht. Müll sei das eine. Dann gebe es E-Biker, die kreuz und quer fahren und Spaziergänger, die durch die Beete wandern. Das Zwiebel-Setzen, sagt Röder, „hätte ich mir sparen können“. Eklig sei es, wenn er die „großen Geschäfte“ von Besuchern entdecke. „Hier gibt es nun mal keine Toilette.“ Jeden Morgen sammle er verteilt durch den Park allein einen halben Müllsack Taschentücher ein.

Das Ordnungsamt kommt,
wenn es gerufen wird

Das Ordnungsamt komme auf Anruf. Das gilt auch für die Barmer Anlagen, wo es seit einigen Wochen auch Streifen des Ordnungsdienstes gebe, die die Anleinpflicht überwachen. Dereschewitz hofft auf den Abschreckungseffekt – und wie Röder auf die Vernunft der Menschen, auch was das Thema Müll angeht. „Wir haben hier ja Mülleimer“, sagt der Gärtner.

Jetzt gelte es eben, sich auch an die Corona-Auflagen zu halten. Dereschwewitz weiß allerdings, dass sich auch Gruppen verbotenerweise dort treffen. Das sei dann ein Fall für das Ordnungsamt. Laut Facebook-Seite öffnet jetzt auch Creme-Eis seine Filiale am Toelleturm. Die Geschäftsführerin hofft, dass sich die Kunden an die Vorschriften halten und erst 50 Meter entfernt von der Eisdiele die kalte Speise verzehren.