Austausch Wuppertals Partnerstädte: Mit Kunst Zeichen für Neubeginn setzen

Wuppertal · In Schwerin unterstützt das Stadtmarketing Gastronomie und Hotellerie.

Foto: dpa/Jens Büttner

Kulturstätten in Schwerin haben genau wie der stationäre Einzelhandel, die Gastronomie oder die Hotellerie unter den notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens gelitten. „Deshalb hat die Stadt zusammen mit der Stadtmarketinggesellschaft und der privaten Marketinginitiative der Wirtschaft (PMI) unter dem Motto ,Schwerin kann #stadtfinden’ ein Konzept erarbeitet, um das Wiedererblühen des kulturellen und städtischen Lebens nach dem Lockdown sinnvoll zu begleiten“, teilt die Verwaltung in Wuppertals nordostdeutscher Partnerstadt mit. „Schritt für Schritt wird es möglich, nicht nur Geschäfte zu öffnen, sondern auch das kulturelle Leben wieder hochzufahren und die Belebung der Stadt aktiv zu begleiten“, sagt Oberbürgermeister Rico Badenschier.

Als ersten Baustein werde es unter dem Leitspruch „Kunst kann #stadtfinden“ ein „Kunsterwachen“ geben, bei dem temporäre Kunstinstallationen in verschiedenen öffentlich zugänglichen Hofbereichen errichtet und über Routen miteinander verknüpft werden, berichtet Kulturbüroleiter Dirk Kretzschmar. Erwacht ist die Kunst zum Beispiel schon in den Schweriner Höfen, wo der Künstler Tino Bittner seine Arbeit „Fingerspiele“ präsentiert. Weiterer Standort ist unter anderem der Platz vor dem Schleswig-Holstein-Haus, und in Vorbereitung sind der Hof der Volkshochschule sowie die Fassade der Galerie Dezernat5.
Als Teil der Kampagne wird es kurze Videobotschaften geben, in denen sich beteiligte Akteure und Gewerbetreibenden vorstellen, für ihre Angebote werben oder ankündigen, was alles wieder #stadtfinden kann. „Es geht darum, wieder Lust auf eine lebendige Stadt zu machen“, sagt Wirtschaftsdezernent Bernd Nottebaum. Und Kristin Just, die als Fachberaterin der örtlichen IHK zu Schwerin für Handel und Tourismus zuständig ist, freut sich ebenfalls: „Großartig. Das sind genau die kleinen und feinen Kulturhäppchen, nach denen wir uns und hoffentlich auch die Kunden lange gesehnt haben.“ Weitere Aktionen sollen nach und nach starten. So präsentieren unter dem Titel „Kunst im Vorbeigehen“ regionale Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten in den Schaufenstern der Innenstadt.

In Wuppertals befreundetem Berliner Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg wird Kultur von jeher großgeschrieben, mit einem tagesaktuellen negativen Corona-Testergebnis ist beispielsweise ein Besuch im Schöneberg Museum möglich. Dort gibt es momentan die Sonderausstellung „Enthüllte Schätze – 101 Jahre Schöneberger Kunstdepot“. Hintergrund: „Vor mehr als 101 Jahren wurde der Grundstock für die heutige Kunstsammlung der Museen Tempelhof-Schöneberg gelegt“, heißt es vom Bezirk: „1919 erwarb die damals noch selbständige Stadt Schöneberg die Kunstschätze der ortsansässigen Sammlerfamilie Levinstein. Durch weitere Ankäufe und Schenkungen entstand nach und nach ein facettenreiches Kunstdepot, das inzwischen über 600 Bilder und Skulpturen beherbergt.“

Zugänglich sind auch Kultureinrichtungen in Wuppertals französischer Partnerstadt Saint-Etienne, wie die Verwaltung berichtet: „Die Museen öffnen wieder mit nicht weniger als sieben neuen Ausstellungen im Museum für Kunst und Industrie, im Couriot - Bergbaumuseum und im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Das i-Tüpfelchen: kostenlose Besuche bis zum 31. August 2021.“

Auf eine aktuelle Ausstellung weist auch die Stadtverwaltung in Wuppertals Partnerstadt Liegnitz hin: Um Wettbewerb, Fotografie und Animation unter dem Titel „Still Human?“ geht es bis 20. Juni in der Otwarta Pracownia Sztuki, 19 Chojnowska. Die Fotoausstellung begleitet den Internationalen Wettbewerb für Goldschmiedekunst. kas