Große Hilfsbereitschaft und Entsetzen Wuppertals Partnerstädte über Ukraine-Krieg: „Wir sind fassungslos“
Wuppertal · In Wuppertals Partnerstädten mischen sich große Hilfsbereitschaft und blankes Entsetzen über den Ukraine-Krieg.
Die Organisation von Hilfe und Unterkunft für Menschen aus der Ukraine beschäftigt Verwaltungen und Ehrenamtliche in Wuppertals Partnerstädten. „Nach einem Hilferuf durch Pastor Jerzy Gansel von der evangelischen Liebfrauenkirche in Legnica haben wir zum Spenden aufgerufen und waren überrascht, aber auch beglückt über die Reaktion auf unseren Aufruf“, berichtet Jörg Eckholdt, Vorsitzender des Freundeskreises Legnica (Liegnitz). Er will sich für Familien einsetzen, die bereits von der Kirche aufgenommen wurden, um sie mit dem Notwendigsten zu versorgen. „Der Freundeskreis hat sich bewusst für diese Form der Hilfe entschieden, denn es gibt bereits eine Ukrainische Community in Legnica.“ Sprachlich bestünden keine Schwierigkeiten, denn „gerade in Niederschlesien leben viele Zwangsaussiedler aus dem ehemaligen Polnischen Galizien“, so Eckholdt, der sich bereits auf den Weg in die polnische Partnerstadt aufgemacht hat.
Menschen aus der Ukraine erreichen auch Wuppertals Partnerstadt Schwerin, wo ein Krisenstab Unterbringung und Versorgung koordiniert: „In den Notunterkünften der Landeshauptstadt sind Stand 10. März 250 Personen untergebracht“, teilt die Verwaltung mit. Damit seien noch 432 Plätze verfügbar. Die Zahl dürfte sich über die vergangenen Tage jedoch geändert haben. „Weitere Notunterkünfte werden vorbereitet.“ Aktuelle Informationen gibt es im Netz unter: www.schwerin.de/ukraine
Auch in Berlin möchte man helfen, das Bezirksamt in Wuppertals befreundetem Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg dankt für das Engagement. Es verweist für Informationen zu Themen wie Unterkunft, Versorgung oder rechtliche Fragen auf die Internetseite der Berliner Senatskanzlei. Ehrenamt vor Ort sei natürlich willkommen: „Wenn Sie sich in Tempelhof-Schöneberg engagieren möchte, schicken Sie eine E-Mail an das Ehrenamtsbüro.“
Erschüttert über die Entwicklung im Osten Europas zeigt sich auch der Freudeskreis Be‘er Sheva. „Wir sind nach wie vor fassungslos und zutiefst erschüttert über den sinnlosen, barbarischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine“, so der Vorsitzende Arno Gerlach. „Ein ganzes Volk wird überfallen, bombardiert, getötet und vertrieben. Familien werden zerrissen, Alte und Hilflose, Schüler und Studenten, Kleinkinder und Säuglinge fliehen. Das deutliche Zeichen der Menschlichkeit und eine große Welle der Hilfsbereitschaft in Deutschland und in anderen Ländern geben Hoffnung, dass wir die, die sich in unvorstellbarer Not befinden, nicht übersehen, sondern für sie da sind. Wir hoffen auf das Ende der grausamen Gewalt und beten für den Frieden.“