Wuppertals Schulen meistern Doppel-Abi
Der doppelte Jahrgang fordert die Schulen: Schriftliche Abi-Prüfungen sind gelaufen.
Wuppertal. So viele Schüler wie nie zuvor legen in diesem Jahr ihr Abitur ab. Der doppelte Abi-Jahrgang lässt grüßen — für die Wuppertaler Schulen ist das eine echte Kraftprobe. Die schriftlichen Prüfungen in den Leistungs- und Grundkursen sind nun geschrieben, an den Schulen ist die Anspannung allgemeiner Erleichterung gewichen. „Wir können sagen, dass bei den schriftlichen Klausuren alles reibungslos geklappt hat“, sagt Karl Schröder, Rektor des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums (CFG) und Sprecher der Wuppertaler Gymnasien.
Auch mit den anderen Schulen stand er zuletzt in Kontakt — Probleme im Ablauf habe es auch dort nicht gegeben. Schröder: „Während der Abiturprüfungen herrscht an einer Schule immer Ausnahmezustand. Doch dieses Jahr war es sozusagen Ausnahmezustand mal zwei.“
Am CFG haben allein 315 Abiturienten 945 Klausuren geschrieben. „Diese Zahl zeigt schon, was für eine Logistik dahinter steckt“, sagt der Schulleiter. Mehr Räume, mehr Lehrer und mehr Aufsichtspersonal waren nötig. Schröder gibt in der Rückschau zu, dass die mentale Belastung für alle Beteiligten immens war. „So etwas ist natürlich nicht ’business as usual’ — weder für Schüler noch für Lehrer.“
Mitte Mai stehen noch die mündlichen Prüfungen an. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren, in denen diese an einem Tag durchgezogen wurden, sind dieses Mal sogar drei volle Tage angesetzt. „Einen für die 12., einen für die 13. und am dritten Tag sind alle Schüler dran, die von ihrer Vornote zu stark abweichen“, sagt Schröder.
Auch Schüler, die ihre schriftliche Note freiwillig verbessern möchten, könnten sich dann anmelden. „Allein, dass wir dafür einen extra Tag einplanen müssen, zeigt den höheren Zeitaufwand, der zu meistern ist.“
Ob die Schüler bei den bereits absolvierten Mathe-Prüfungen im Grundkurs vor unlösbare Aufgaben gestellt wurden, — Schüler aus ganz NRW protestierten am gestrigen Dienstag vor dem Bildungsministerium — möchte der Sprecher der Gymnasien im Tal nicht bewerten. „Von Schülern und Lehrern gibt es diesbezüglich unterschiedliche Einordnungen. Daher sollte man abwarten, bis in zwei bis drei Wochen die Korrekturen vorliegen“, sagt Schröder. Inwieweit sich auch Schüler aus Wuppertal an den Protesten beteiligt haben, kann er nicht sagen.
Der Schulleiter schaut jedoch schon weiter und prophezeit, dass weitere Hürden auf die Schüler warten. „Diejenigen die nun studieren, werden es merken. Die Situation an den Unis wird sicher wegen der Masse an Studenten nicht einfach sein.“