Meinung WZ-Kommentar zu „Mehr Sicherheit für Radler“: Sicherheit oder Parkplätze?

Wuppertal · Wo für eine Gruppe mehr Platz entstehen soll, müssen andere Gruppen etwas aufgeben.

christian.toeller@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Die Diskussion ist nicht neu, sie taucht überall dort auf, wo es um die Neuverteilung des Platzes im Straßenverkehr geht. Nun soll also möglicherweise auf einem Teilstück des Ludgerwegs eine Fahrradstraße entstehen. Dieses Instrument der Verkehrssteuerung kam bei einem Ortstermin mit Anwohnern und Verwaltung zur Sprache und soll nun geprüft werden. Wichtigstes Ziel dabei ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit für alle Nutzer. Doch wo für eine Gruppe mehr Platz entstehen soll, müssen andere Gruppen etwas aufgeben. In diesem Fall geht es unter anderem darum, dass genügend Platz entsteht, damit Autofahrer die Radfahrer mit ausreichendem Abstand überholen können. Dafür müssen vielleicht einige Parkplätze weichen. Da deren Anzahl am Ludgerweg schon jetzt begrenzt ist, kommt sofort der erwartbare Protest aus Anwohnerschaft und Teilen der Politik. So nachvollziehbar dieser Protest aus Sicht der Betroffenen auch sein mag, es ist, wie oben geschrieben: Wo für eine Gruppe mehr Platz geschaffen werden soll, muss eine andere verzichten. Hier geht es nun um die Abwägung: Mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer oder Beibehaltung des Status quo in Hinsicht auf die Parkplätze. Sicherheit sollte dabei eigentlich an erster Stelle stehen. Auch wenn der eine oder andere Parkplatz wegfällt. Das ist schmerzhaft, aber nicht lebensbedrohlich.