Studienreise nach Polen Schülergruppe besucht ehemalige deutsche Konzentrationslager
Tönisvorst · Auf ihre Studienreise nach Polen haben sich die Schülerinnen und Schüler der Rupert-Neudeck-Gesamtschule gut vorbereitet.
(emy) Schülerinnen und Schüler der Rupert-Neudeck-Gesamtschule in St. Tönis haben eine geschichtsträchtige Studienreise hinter sich. Wie die Schule jetzt mitteilte, besuchte eine Gruppe im Juni die Stadt Krakau und das ehemalige deutsche Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in Polen.
Zur Vorbereitung auf die Fahrt hatten sich die Schülerinnen und Schüler in einem Workshop in der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf intensiv mit dem Zweiten Weltkrieg, dem Holocaust und der Verfolgung der Juden beschäftigt. Besonders beeindruckte der Film „Schindlers Liste“, den die Gruppe zur Vorbereitung gemeinsam anschaute. „Der Film hat uns gut auf den Besuch der Schindler-Fabrik in Krakau vorbereitet“, informieren die Schülerinnen Thabi Thanarajah und Julia Grefen. „Dort konnten wir viele Verbindungen zur Geschichte herstellen.“
Am ersten Tag der Reise landete die Gruppe in Krakau und erkundete die Stadt. „Der Besuch des lebhaften Marktplatzes mit seinen historischen Gebäuden wird uns lange in Erinnerung bleiben“, sagen Thabi Thanarajah und Julia Grefen. Es folgte eine Führung durch das jüdische Ghetto von Krakau, bei der der Gruppe die tragische Geschichte der dort lebenden Menschen nahegebracht worden sei. Anschließend besuchten die Schülerinnen und Schüler die Schindler-Fabrik und wurden durch die Ausstellung geführt, die Einblicke in das damalige jüdische Leben in Krakau und in die Lebenswelt der Arbeiterschaft des Fabrikanten Oskar Schindler gab. Der Rundgang durch Krakau endete mit dem Besuch einer jüdischen Synagoge und des angrenzenden jüdischen Friedhofs.
Am nächsten Tag fuhr die Gruppen mit dem Bus nach Auschwitz. Das Betreten des Geländes durch das Tor mit der grausamen Aufschrift „Arbeit macht frei“ sei zutiefst bewegend gewesen, berichten Thabi Thanarajah und Julia Grefen: „Wir sahen die engen Baracken, die Gaskammern und die persönlichen Habseligkeiten der Opfer, die dort ausgestellt sind. Haare, Kinderschuhe, Kleidung, Kofferberge – diese stummen Zeugen der Vergangenheit haben uns schwer getroffen und verdeutlicht, welches unvorstellbare Leid an diesem Ort herrschte.“
Zudem besuchten die Jugendlichen das ehemalige Massenvernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Die Führung über das gigantische Gelände mit einer Größe von 130 Hektar und die Besichtigung der Gaskammern hätten die industrielle Dimension des Todes sehr deutlich gemacht, erinnern sich Thabi Thanarajah und Julia Grefen: „Die emotionalen Eindrücke sind nicht in Worte zu fassen, als wir uns vorstellten, wie Tausende von Menschen hier ihr Leben verloren haben.“ Weil die Eindrücke dieser Woche sehr intensiv und erschütternd gewesen seien, haben sich die Schülerinnen und Schüler immer wieder zu gemeinsamen Abendessen und Gesprächsrunden getroffen, um sich über Gedanken und Gefühle auszutauschen.