Meinung WZ-Kommentar zu „Vermieter kündigt dem Verein Wuppertal-Achse“: Eine Stadt ist kein Solo-Projekt

Wuppertal · Was der Miniaturwelt Klein-Wuppertal droht, steht symptomatisch für Groß-Wuppertal.

daniel.neukirchen@wz.de

Foto: WZ/Ritter, Andreas

Die Zukunft der Miniaturwelt, die der Verein Wuppertal-Achse über Jahre aufgebaut hat, ist ungewiss. Der gemeinnützige Verein, der aus elf engagierten Menschen besteht, braucht jetzt Helfer. Nicht nur neue Räume und eine faire Miete fehlen den Modellbauern, sondern auch Unterstützung dabei, diese wunderbare Welt ohne Erschütterung umziehen zu lassen. Alleine wird der Verein das definitiv nicht schaffen. Und angenommen, es findet sich kein Partner, der an das Klein-Wuppertal glaubt, dann wandern die kleinen Züge und Schwebebahnen im kommenden Jahr aufs Abstellgleis. Das wäre dann allerdings nicht nur ein Spezialproblem für Freunde der Schienen und Weichen. Was Klein-Wuppertal da droht, steht symptomatisch für Groß-Wuppertal. Wenn die einzelnen Akteure nicht zusammenarbeiten und sich nicht vernetzen – und dabei vielleicht auch Befindlichkeit hinten anstellen – kann Wuppertal als Stadtgemeinschaft weniger erreichen. Da gibt es ein Miniaturland Wumila und ein Miniaturland Wuppertal-Achse, die beide an ihrer eigenen Welt tüfteln. Es gibt auch ein Schwebodrom, das erfolgreich Schwebebahn- und Nostalgie-Fans anlockt. Gibt es keine Möglichkeit, die Kräfte zu bündeln? Lassen sich Synergien heben? Kann das Stadtmarketing da vermitteln? Wuppertal ist an vielen Stellen stark – noch besser ginge es aber gemeinsam statt einsam.