Meinung WZ-Kommentar zur Buga-Debatte: Ganz schön große Klappe

Wuppertal · Große Klappe - nichts dahinter?

martin.gehr@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Wuppertal scheint – um es plakativ auszudrücken – gerne mal eine große Klappe zu haben. „Wir sind eine bergische Großstadt – und zwar die grünste Großstadt Deutschlands!“ Trotzdem stehen weiterhin jeden Tag unzählige Pendler auf der A 46 und der B 7 im Stau. „Wir haben eine Legende namens Pina Bausch – und der bauen wir jetzt ein Zentrum für 80 Millionen Euro, vielleicht auch 100, mal sehen. Und das Design kommt aus New York.“ Ach nee, zu teuer. „Wuppertal wird Fahrradstadt! Wir verändern den Verkehr.“ Nur wo? „Wir bauen die Elberfelder Innenstadt um, Barmen gleich mit – und verlegen Leitungen für Fernwärme.“ Dauert aber ein bisschen. „Wir dürfen die Bundesgartenschau ausrichten. In sieben Jahren ist es so weit. Mit Hängebrücke und Seilbahn.“ Allerdings: „Wir bräuchten noch etwas Geld. Und Planung. Wer möchte?“ Wenn die Stadt hierbei wirklich so armselig sein sollte, um Forderungen mancher Politiker nachzukommen und zu sagen: „War eine nette Idee mit der Buga, aber kann das nicht jemand anders machen?“ Dann wird es richtig peinlich. Wuppertal hat den jahrelangen Umbau des Döppersbergs überstanden. Hat funktioniert. Wuppertal arbeitet daran, beim Hochwasser gewappnet zu sein. Top. Wuppertal wird auch die Buga realisieren können – und sie wird mehr als Spielplatzgröße haben. Wenn man’s gemeinsam macht. Aber das braucht wohl noch Überwindung.