Eingangstor der Gartenschau Kritik an den Buga-Plänen der Stadt Wuppertal
Wuppertal · Riesenparkplatz an der Buntenbeck und Brücke am Lokschuppen beschäftigen die Politik.
Dieser Teil der Buga-Planung dürfte den Vohwinkelern sauer aufstoßen. Schon lange hatten sich Politik und Bürgerschaft gefragt, wie die enormen Besucherströme der Großveranstaltung verkehrlich gelenkt werden sollen. Schließlich hat der Stadtteil als Eingangstor der Gartenschau eine besondere Bedeutung. Bisher hatte die Verwaltung dazu konkrete Aussagen vertagt.
Eine Vorlage im kommenden Finanzausschuss gibt jetzt Aufschluss über die Steuerung des Individualverkehrs und des entsprechenden Parkraums. Unter dem unscheinbaren Titel „Zwischennutzung eines städtischen Grundstücks“ finden sich Planungen zum entsprechenden Umbau des Buntenbecker Felds an der Bahnstraße. Das 35 000 Quadratmeter große Gelände wurde 2020 von der Stadt erworben und ist als Gewerbestandort vorgesehen. Vor dieser Nutzung soll es allerdings während der Buga als riesiger Parkplatz dienen. Die Ausdehnung entspricht mehreren Fußballfeldern. Laut Vorlage der Stadt sei das „alternativlos“ und von „essenzieller Bedeutung“ für die Durchführung der Gartenschau.
Dass die Pläne erst kurz vor der Sondersitzung der Bezirksvertretungen zur Buga am vergangenen Mittwoch bekannt wurden und nicht mit der Vohwinkeler Politik abgestimmt waren, sorgte im Stadtteil für Irritationen. „Ich war verärgert darüber, dass wir nicht informiert wurden“, so Bezirksbürgermeister Georg Brodmann (SPD) zu Beginn der Sitzung. Ein klärendes Gespräch mit Kämmerer Thorsten Bunte habe die Wogen aber geglättet. Das Thema soll nun in der nächsten Sitzung der Vohwinkeler Bezirksvertretung am 13. November ausführlich behandelt werden.
Die Diskussion zum Parkplatz in der Sondersitzung zur Buga wurde daher vertagt. Aus seiner kritischen Haltung gegenüber der Parkfläche in einem Grüngürtel im Norden des Stadtteils machte Georg Brodmann aber keinen Hehl. Henrik Gurke von der Vohwinkeler CDU-Fraktion bemängelte außerdem, dass große Gewerbeflächen wie die Buntenbeck durch ihre Veräußerung und entsprechende Gewerbesteuereinnahmen ein wichtiger Faktor bei der Buga-Finanzierung seien. Buga-Geschäftsführerin Susanne Brambora-Schulz argumentierte, dass mit dem Buntenbecker Feld eine Fläche genutzt würde, die sowieso mit Gewerbe bebaut werden soll. Der Parkplatz sei „eine mögliche Option“.
Eine weitere Neuigkeit für den Stadtteil ist die veränderte Erschließung des Lokschuppen-Geländes. Dazu war ursprünglich ein Tunneldurchstich geplant. Mehrere Varianten wurden bereits ausführlich in der Bezirksvertretung vorgestellt. Die Einschätzung der Bahn zur zeitlichen Umsetzung fiel allerdings ernüchternd aus. „Ein Tunneldurchstich würde etwa neun Jahre dauern“, berichtet Susanne Brambora-Schulz. Dann wäre die Buga längst vorbei. Daher wird nun eine Brückenvariante für Fußgänger und Radfahrer geprüft. Die Planungen sollen zeitnah aufgenommen und mit der Bahn abgestimmt werden.
Bezüglich des Lokschuppen-Areals selbst ist eine Aufteilung des Geländes vorgesehen, da dort auch ein Investor Wohnbebauung plant. Diese wird mit der vorgesehenen Parklandschaft der Buga kombiniert. Damit soll langfristig attraktiver Wohnraum ermöglicht werden. Henrik Gurke verwies allerdings auf den erheblichen Niveauunterschied zwischen dem Lokschuppen-Gelände und der angrenzenden Nathrather Straße. Eine Aufschüttung zur Angleichung der beiden Bereiche würde nach seiner Einschätzung tausende von Lkw-Ladungen erfordern.