Fußball-Regionalliga Wuppertaler SV tankt vor Knüller gegen KFC Uerdingen Kraft
Wuppertal/Krefeld · Nach dem ungefährdeten Erfolg im Pokal gegen Kray will der Regionalligist am Samstag auch in der Meisterschaft mal wieder einen Sieg einfahren, um die Abstiegsplätze verlassen zu können. Für die wichtige Partie gegen den starken Aufsteiger (Anstoß 14 Uhr, Stadion am Zoo) und langjährigen Rivalen hofft die Mannschaft auf Fanunterstützung. Beim KFC sind zwei Leistungsträger wieder dabei, beim WSV fehlen zwei.
Die Lautstärke im Stadion am Zoo war enorm, auch wenn es nur gut 700 Zuschauer waren, die am Mittwoch den 5:0-Erfolg des Wuppertaler SV gegen den FC Kray verfolgten. Die WSV-Fanclubs waren schließlich ausnahmsweise auf der Haupttribüne untergebracht, und unter dem Dach schallten ihre Gesänge und Anfreuuerungen für die Mannschaft besonders laut auf den Rasen. Auf eine ähnliche Unterstützung und natürlich noch viel mehr Zuschauer hofft der Fußball-Regionalligist wenn es am Samstag in der Liga zum Derby rot-blau gegen blau-rot mit dem KFC Uerdingen kommt (Anpfiff 14 Uhr) – auch wenn die Fanclubs, dann wieder ihren Platz auf der nicht überdachten „Nord“ einnehmen werden. Nach fünf Ligaspielen ohne Sieg soll nun endlich auch in der Meisterschaft wieder ein Erfolgserlebnis her, um die Abstiegsplätze, auf die man dadurch abgerutscht ist, möglichst wieder verlassen zu können.
November voller
Highlight-Spiele
„Die Fans haben uns auch am vergangenen Freitag beim 2:4 in Gladbach toll unterstützt und uns nachher klargemacht, wie wichtig und emotional die kommenden drei Spiele auch für sie sind“, sagte WSV-Stürmer Timo Bornemann. Gegen Kray wurde er geschont, am Samstag gegen den KFC Uerdingen und eine Woche später (10. November) gegen den MSV Duisburg (seit Mittwoch nach dem 4:2 im Nachholspiel gegen Bocholt Tabellenführer) wird er ganz sicher wieder gefordert sein. Überhaupt hat es der November für die Mannschaft in sich. Es folgt vermutlich am in der Liga spielfreien Wochenende 16./17.November , das Niederrheinpokal-Viertelfinalspiel in Oberhausen. Danach geht es zu den Sportfreunden Lotte, die noch stärker gestartet sind als Mitaufsteiger Uerdingen, bis Mittwoch sogar Tabellenführer waren.
„Das sind tolle Spiele, darauf habe ich mich schon als Spieler immer gefreut“, sagt Sportdirektor Gaetano Manno, der sein Feuer auch auf die Mannschaft übertragen will, so lange er parallel noch die Rolle als Interimstrainer ausfüllt. Besonderes gern erinnere er sich an das von 2000 mitgereisten Fans gefeierte 2:0 in Uerdingen im Jahr 2016, das die Vorentscheidung im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga bedeutete. Dort traf man sich seitdem noch vier Mal. 2017/18 blieb der KFC zwei Mal Sieger, stieg in Liga drei auf. 2021/22 triumphierte beide Male der WSV, sorgte so mit dafür, dass der KFC in die Oberliga abstieg. Nach dieser Berg- und Talfahrt zeigt sich das völlig neu formierte Team in dieser Saison erstaunlich stabil – trotz aller Querelen im Umfeld, Insolvenzgerüchten und kürzlichem Spielerstreik wegen noch nicht gezahlter Gehälter. Davon konnte sich auch Manno überzeugen, als er am Montag das 1:1 des Tabellen-Zehnten gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf vor 2600 Zuschauern in der Krefelder Grotenburg verfolgte. „Die Mannschaft hat einen riesigen Teamgeist und ist als Einheit aufgetreten“, sagt Manno. Er habe aber auch Schwachstellen erkannt. Mit Kapitän Tim Stappmann (gekommen aus Oberhausen) und Topschütze Jeff Fehr (aus Rödinghausen) hatten den Uerdingern zwei wichtige Spieler wegen Fünfter Gelber Karte gefehlt, die am Samstag wieder dabei sein werden.
Auch die WSV-Mannschft wird am Samstag ganz anders aussehen als am Mittwoch, als Manno angesichts des Spielverlaufs viele Spieler, auf die er baut, dosiert einsetzen konnte oder wie Bornemann, Kevin Hagemann und Levin Mülller gar nicht einsetzen musste. Samstag zählt – das wissen alle und dann soll auch die Chancenverwertung besser werden, als am Mittwoch. Für Manno im Pokalspiel aber der einzige Kritikpunkt.
Für Manno das letzteSpiel auf der Trainerbank?
Ob das Spiel gegen Uerdingen sein letztes auf der Trainerbank sein wird, muss sich danach herausstellen. „Am Freitag werde ich mich mit Vorstand Thomas Richter zusammensetzen, und darüber sprechen, welcher der Kandidaten, mit denen wir Gespräche geführt haben, am besten passt“, so Manno. Den werde man dann dem gesamten Vorstand vorschlagen. Eine kleine Hintertür lässt Manno aber noch – falls der Vorstand ihn bitten sollte, noch länger an der Linie zu stehen. „Er gibt uns einen klaren Plan vor“, sagt Timo Bornemann, der zuletzt gegen Gladbach nach fünf Spielen Ladehemmung mal wieder getroffen hatte und hofft: „Das war schon ein kleiner Knotenlöser.“ Am Samstag soll möglichst ein großer Knoten platzen, auch wenn mit den verletzten Niklas Dams und Marco Terrazzino Kapitän und Stellvertreter fehlen. zum Spiel siehe auch »S. 11