Ausbildung und Studium Wuppertaler Schüler erhalten Infos zu Ausbildung oder Studium
Wuppertal · Messe feiert in Stadthalle Premiere – 40 Aussteller werben um Nachwuchs.
Wenn man so will, gilt in der Historischen Stadthalle an diesem Mittwoch und Donnerstag das Motto „Klotzen statt Kleckern“. Rund 40 Aussteller von Unternehmen, Verwaltung, Hochschulen und weiteren Institutionen präsentieren Schülerinnen und Schüler aus der Region an den beiden Tagen ihre Möglichkeiten und Angebote zu Ausbildung oder/und Studium. Auf der „Vocatium-Fachmesse für Ausbildung und Studium“ können sich rund 1200 Jugendliche informieren, persönliche Gespräche mit potenziellen Arbeitgebern führen und ihre Fähigkeiten und Talente testen.
Messe wird erstmals
in Wuppertal organisiert
Bei der Messe handelt es sich um eine Premiere, die von der IfT Institut für Talentwicklung GmbH organisiert wird. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 in Flensburg gegründet und veranstaltet deutschlandweit nach eigenen Angaben fast 80 Bildungsveranstaltungen dieser Art. Mit der Messe reagiere man darauf, dass die Unternehmen „händeringend Mitarbeiter suchen“ und die Jugendlichen oft „unsicher“ seien, welchen Berufsweg sie nach Abschluss der Schule einschlagen sollen, sagt Projektleiterin Nadine Streer.
Der Großteil der Schülerinnen und Schüler wird auf die Gespräche an den Messeständen vorbereitet und erhält Laufzettel, auf denen Ansprechpartner und Uhrzeit für die jeweiligen Gespräche vermerkt sind. Die Auswahl an potenziellen Arbeitgebern ist groß: So präsentieren sich etwa die Bundeswehr, das Oberlandesgericht Düsseldorf, die Steuerberaterkammer Düsseldorf, lokale Industrie- und Handwerksbetriebe oder das Bethesda-Krankenhaus auf der Messe. Aus dem akademischen Feld sind neben der Bergischen Universität unter anderem die Düsseldorfer Uni oder die Ruhr-Uni Bochum vertreten.
Ein Schwerpunkt ist auch die Ausbildung in den Mint-Berufen, also Tätigkeiten mit einem Schwerpunkt in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik, sowie den Gesundheitsberufen. Für diesen Bereich gibt es auch einige Mitmach-Stationen auf der Messe – so bietet etwa die DRK-Schwesternschaft Wuppertal einen Alters-Parcours an. Und an einem Stand der Ruhr-Uni können die jungen Besucher eine VR-Brille aufsetzen, um zu erleben, wie „Mixed Reality im Maschinenbau“ aussieht.
Teil des Programms ist auch ein Runder Tisch mit Vertretern aus Verwaltung, Wirtschaft und Schulen, der zur Eröffnung über den Nachwuchsmangel in den Mint-Berufen diskutiert und allgemein Wege sucht, um Schülerinnen und Schüler den Übergang in Ausbildung oder ins Studium zu erleichtern.
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind betont dabei die Notwendigkeit, dass jungen Leute mit Interesse etwa für Mathematik die Möglichkeit geboten werden solle, „abstraktes Denken in Anwendung zu bringen“. Als Beispiel, wie dies umgesetzt werden kann, verweist er auf die Junior Uni.
Stefanie Strübli von der Realschule Hohenstein, die für die Berufsorientierung an ihrer Schule zuständig ist, räumt ein, dass es schon „viele tolle Programme“ gebe, dennoch seien die Jugendlichen oft verunsichert und ob der Vielzahl von Ausbildungsberufen überfordert. Auch die Eltern müssten bei der Berufswahl stärker eingebunden sein.
Starke Nachfrage nach
Ausbildung zum Heizungsbauer
Und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal, Martin Klebe, berichtet von einer verstärken Nachfrage nach Ausbildungsberufen im Bereich Heizung-Sanitär-Klima, die offenbar als Folge der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz aufgekommen ist. Da gebe es aktuell nicht genug Ausbildungsstellen, bedauert er. Deutlich geringer sei hingegen momentan das Interesse für eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann/-frau.