Kultur Kinder suchen mit Peer das Glück: Schulkonzert in der Historischen Stadthalle Wuppertal

Wuppertal · Gerald Hacke ist Klarinettist im Wuppertaler Sinfonieorchester und aktiv im Education Team. Im Mendelssohn Saal der Historischen Stadthalle freut er sich auf das erste Schulkonzert für die Wuppertaler Grundschulen.

Die Kinder wurden bei der Aufführung miteinbezogen.

Foto: Andreas Fischer/Fischer, Andreas

„Mit dem Angebot richten wir uns gezielt an Grundschulen oder an 5. und 6. Klassen.“ Ein Komponist, ein bestimmtes Werk oder ein musikalisches Thema wird dafür ausgewählt.

Bevor die Kinder in den Genuss der Musik kommen, werden sie mit einer intensiven Betreuung vorbereitet. „Das ermöglicht einen besseren Zugang und eine höhere Aufmerksamkeit, denn wir spielen die Originalmusik, nicht eine Kinderversion“. Das war zu merken, denn die Kinder lauschten der rund einstündigen Vorführung ruhig und konzentriert.

„Rund 7500 Kinder erreichen wir jeweils mit unserem Angebot“, erklärt Hacke. „Peer sucht das Glück“ heißt es diesmal. Das von Henrik Ibsen 1867 geschriebene dramatische Gedicht Peer Gynt wurde von ihm zu einer Bühnenfassung umgearbeitet, der norwegische Komponist Edward Grieg schuf die Peer-Gynt-Suiten. Als Troll Jente verkleidet huscht Moderatorin Nadja Karasjew auf die Bühne und begleitet die jungen Zuhörer durch die fantastische Welt des Bauernjungen Peer. Sie nahm sie mit ins sagenumwobene Norwegen, unterstützt von farbenfrohen Bildern auf einer Leinwand.

Auch in der gekürzten Fassung war der Geschichte um Peer gut zu folgen. Ihm erschien eines Nachts im Traum ein schönes Mädchen, das eine ebenso schöne Melodie spielte. Verliebt macht er sich nun auf, um beides zu suchen. Unter dem Dirigat von Tim Fluch spielt das Sinfonieorchester die bekanntesten Stücke. Zu Beginn die „Morgenstimmung“, nachdem Jente zuvor die Kinder auf die Schönheiten des Landes eingestimmt hatte. Sie begleitet den abenteuerlustigen Peer auf seiner weltweiten Suche. Diese führt auch in die unterirdische Welt der Trolle.

Leider sind dort nicht alle, so wie Jente, den Menschen zugewandt. Peer wird im weit verzweigten Höhlensystem entdeckt und zum Trollkönig gebracht. Clever wie er ist, bezirzt er dessen Tochter mit Komplimenten zu ihrem Tanz, und das nächste Stück erklingt. Bei „Anitras Tanz“ konnten die Kinder aktiv mitmachen und mittanzen. Spannend geht es weiter, denn die begeisterte Trollprinzessin möchte Peer heiraten. Damit er diesem Schicksal nicht entkommt, wird er eingesperrt. Gott sei Dank ist Jente sein Bewacher und befreit ihn. Mit „Bodypercussion“ und ganzem Körpereinsatz unterstützen die jungen Zuhörer die Musik „In der Halle des Bergkönigs“ zur Verfolgungsjagd, denn dank der guten Nasen der bösen Trolle wurde die Flucht entdeckt. Klar entkommen sie, und Jente und Peer reisen gemeinsam auf der Suche durch die Welt bis nach Marokko, wo der „Arabische Tanz“ erklingt.

Gefährlich wird die Heimreise nach vielen Jahren noch einmal, als das Schiff in stürmische See gerät. Wieder sind die Kinder gefragt um Blitz, Donner, Regen und Hagel darzustellen. Die Suche nach dem Glück endet für Peer zuhause, denn dort findet er endlich das Mädchen Solvejg.