Notfalls „konsequent einschreiten“ Randale an Halloween 2024 in NRW? Polizei in der Region setzt auf mehr Einsatzkräfte

Krefeld/Wuppertal · Halloween blieb in einigen NRW-Städten zuletzt leider nicht immer friedlich. Die Polizei stellt sich deshalb mit starken Kräften auf. Wie die Beamten in Wuppertal, Krefeld und Co. die Lage sehen.

«Süßes oder Saures?» Die NRW-Polizei stellt sich darauf ein, dass manche Halloween-Streiche auch in diesem Jahr deutlich über das Ziel hinausgehen. (Symbolbild)

Foto: dpa/Christoph Reichwein

Die Polizei in Nordrhein-Westfalen bereitet sich mit starken Kräften auf mögliche Zwischenfälle an Halloween vor. In den vergangenen Jahren hatte es in der Halloween-Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November in den NRW-Städten zunehmend Probleme mit Vandalismus und Ruhestörungen gegeben. Täter warfen unter anderem mit Böllern und griffen gezielt Einsatzkräfte an.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) appellierte an die Menschen, friedlich Halloween zu feiern. „Gehen Sie raus, verkleiden Sie sich, seien Sie Hexe, Mumie oder Gespenst. Ziehen Sie mit Ihren Kindern um die Häuser, aber bedenken Sie: auch Schabernack hat Grenzen.“

An Halloween ziehen Kinder und Jugendliche auch in Deutschland inzwischen schon traditionell von Haus und Haus und rufen „Süßes oder Saures“. Wo es keine Süßigkeiten gibt, werden oft kleine Streiche gespielt. Doch die seien zuletzt immer häufiger aus dem Ruder gelaufen, sagte eine Sprecherin der Polizei Unna.

In Krefeld gilt Halloween als eine der einsatzreichsten Nächte im Jahr. Entsprechend werden mehr Einsatzkräfte auf den Straßen unterwegs sein, erklärte ein Sprecher der Polizei in Krefeld unserer Redaktion. Besonders beim Thema echt aussehende Waffe zum Kostüm sollten sich die Gruselfans jedoch eher zurückhalten. Sogenannte „Anscheinswaffen“
sind verboten, können zu einer hohen Geldstrafe führen und zur Gefahr werden, wenn sie von der Polizei nicht ohne weiteres als Attrappe erkennbar sind, so der Sprecher der Krefelder Polizei weiter.

Auch die Polizei in Wuppertal rechnet am Wochenende mit einem erhöhten Einsatzaufkommen, das sei aber nicht direkt mit Halloween verbunden, sondern mit dem verlängerten Wochenende, erklärte ein Sprecher der dortigen Polizei unserer Redaktion. Beim Thema Kostümierung gilt hier ein ähnlicher Appell: „Mit Maß vorgehen, es ist ein Spaß.“

Glibber-Schleim und rohe Eier

Mal werde Glibber-Schleim in den Briefkasten gegossen, mal fliegen rohe Eier oder Farbbomben auf die Hausfassade. Mülltonnen seien ausgekippt und Blumen ausgerissen worden. „Schnell ist aus der als Scherz gemeinten Aktion eine Sachbeschädigung geworden, die strafrechtlich verfolgt wird“, warnte die Polizeisprecherin. „Eltern, die für die Streiche ihrer Kinder haften, sollten mit ihnen über mögliche geplante Späße sprechen und ihnen die Folgen bei überzogenen Streichen oder auch übermäßigem Alkoholkonsum aufzeigen.“

In Duisburg, wo Tätergruppen beim vergangenen Halloween unter anderem Straßenbahnen angegriffen und Bushäuschen zerstört hatten, hat die Verkehrsgesellschaft ihr Sicherheitskonzept überarbeitet. Die Zahl der Security-Mitarbeiter werde deutlich aufgestockt. Notfalls werde man den ÖPNV-Betrieb auch ganz einstellen, wenn die Sicherheit anders nicht gewährleisten könne, sagte ein Sprecher.

„Randale und Gewalt verhindern“

In Marl, wo die Polizei im vergangenen Jahr an Halloween rund 100 gewaltbereiten Personen gegenüberstand, setzen die Einsatzkräfte in diesem Jahr auf eine mobile Videoüberwachung der Innenstadt. Es gehe darum, „Randale, Gewalt und Waffen auf den Straßen zu verhindern“, sagte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Wer sich durch überzogene Streiche von Halloween-Gespenstern bedroht fühle, solle nicht zögern, auch den Polizei-Notruf 110 zu wählen, teilte die Polizei Wesel mit.

Die Halloween-Tradition stammt aus dem angelsächsischen Raum und hat sich in Europa erst Ende des 20. Jahrhunderts durchgesetzt. Halloween („All Hallows' Eve“) wird traditionell in der Nacht zum 1. November gefeiert und ist keltischen Ursprungs.

(pasch/dpa)