Kommentar Krefeld: Das überfordert die Stadt
Meinung | Krefeld · Durch die Kehrtwende von G8 zurück zu G9 haben die Krefelder Gymnasien mehr Raumbedarf. Erste Lösungsansätze gibt es, doch oftmals nur provisorisch und noch nicht für alle betroffenen Schulen.
Die vom Land beschlossene Kehrtwende von G8 zurück zu G9, also zu neun Schuljahren auf dem Gymnasium, war pädagogisch absolut richtig. Allerdings ist sie mit einem enormen personellen, baulichen und somit finanziellen Aufwand verbunden, den in erheblichem Maße auch die Kommunen stemmen müssen. Eine riesige Herausforderung, das ist im Krefelder Rathaus allen klar. Und das zeigt auch Kostenpflichtiger Inhalt die jetzt verabschiedete Planung, wie der Raumbedarf an den Gymnasien gedeckt werden soll – denn die gestaltet sich zunächst einmal verhalten-vorsichtig.
Obwohl alle sieben städtischen Gymnasien im Grunde ab 2026 mehr Räume benötigen, wird es bis dahin nur an drei Schulen Lösungen geben, und zwar provisorische in Form von Modulbauten. Zudem soll zumindest bis 2029 auch der Umbau des Gymnasiums am Uerdinger Stadtpark stehen. Bis dahin müssen sich einige Gymnasien irgendwie mit Bordmitteln behelfen. Hinzu kommt, dass die geplanten Maßnahmen am Ricarda-Huch- und vor allem am MSM-Gymnasium in Fischeln ganz offenkundig nicht ausreichen, das haben die Schulleitungen der Stadt deutlich gemacht. Aus all dem sind allerdings keine Versäumnisse der Stadt abzuleiten. Im Gegenteil: Die Planung ihres Gebäudemanagements war insgesamt sorgfältig und individuell. Aber das Geld, alle Bedarfe der Schulen zu erfüllen und das auch noch rasch, ist schlicht nicht vorhanden. Gefragt ist auch hier das Land, es hat G9 schließlich beschlossen.