Halloween Ein Blick auf die gruseligste Nacht des Jahres in Wuppertal
Wuppertal · Beliebte Kostüme, Sicherheitstipps und worauf es ankommt.
Halloween steht vor der Tür und bald schon laufen wieder Vampire, Hexen und andere Gruselwesen durch die Stadt. Aber was ist eigentlich das beliebteste Halloween-Kostüm? „Ganz besonders beliebt sind Krimi-Dinner Kostüme, die 20er oder auch der klassische Sherlock Holmes“, sagt Joachim Sacher, Inhaber des Kostümstudios Sacher, das es seit 2007 in der Elberfelder Innenstadt an der Aue 18 gibt.
Kundschaft gibt es dort von Jung bis Alt, allerdings können die Kostüme erst ab einem Alter von etwa 15 bis 16 Jahren ausgeliehen werden, da es keine Kindergrößen gibt. Egal ob Karneval, Halloween, Oktoberfest oder sogar eine Hochzeit – das Sortiment bietet eine große Auswahl von Gruselmasken über Trachten, bis hin zu hochwertigen Smokings.
Preislich bewegen sich die Kostüme zwischen 15 bis 90 Euro, die Kaution hängt von dem jeweiligen Kleidungsstück ab, wird aber zurückgezahlt, solange sich das ausgeliehene Teil bei der Rückgabe in gutem Zustand befindet. Passend zu Halloween wollen einige ihre Verkleidung mit Anscheinswaffen vervollständigen, die wurden hier jedoch aus dem Sortiment genommen. Grund dafür sei die Gefahr, die diese gefälschten Pistolen oder Säbel aus Metall mit sich bringen können. „Auch unsere alten originalen Pilot- und Stewardess- Kostüme verleihen wir nicht mehr, da das Risiko zu groß ist, dass Leute in solchen Kostümen fälschlicherweise als echte Flugbegleiter wahrgenommen werden“, erklärt Sacher. Wer ein Kostüm zurückgibt, muss es vorher übrigens nicht selbst reinigen, denn das ist bereits in der Kaution mitinbegriffen. Auch auf die Frage, ob die immer mehr nachgefragten Online-Shops eine starke Konkurrenz darstellen, reagiert der Inhaber entspannt: „Vor allem jüngere Menschen kommen oft erst am 30. oder sogar 31. Oktober hierhin, um auf den letzten Drücker ein Halloweenkostüm zu kaufen, was online nicht möglich ist.“
Viele Kostüme im Kostümstudio Sacher stammen aus der Oper
Abgesehen davon, dass die Größen nicht immer stimmten und die Qualität zu wünschen übrig ließen, sei die Lieferung gerade bei Online-Shops aus Fernost unberechenbar und für einen spontanen Kostümkauf eine schlechte Anlaufstelle. Auf die Qualität im Kostümstudio könne man sich allerdings verlassen: Viele Teile seien selbst genäht oder stammen aus der Wuppertaler Oper. Sollte es etwa dazu kommen, dass gegebenenfalls ein Knopf oder Ähnliches verloren geht, so werde darüber hinweggesehen, so Sacher. „Wenn der Smoking nicht mit Rotwein überkippt ist, geben wir die Kaution zurück.“ Eine gute Qualität sei aber nicht das einzige was zählt, es sei auch wichtig, alle Altersgruppen anzusprechen. „Das Angebot wechselt regelmäßig. Zum Beispiel bei dem Motto ‚Kindheitshelden‘ habe ich andere Helden als die Jugend von heute“, erläutert Joachim Sacher.
Die Polizei Wuppertal rechnet am Wochenende mit einem erhöhten Einsatzaufkommen, das sei aber nicht direkt mit Halloween verbunden, sondern mit dem verlängerten Wochenende. Was gruselige Kostüme und Accessoires angeht, sagt Polizeisprecher Stefan Weiand: „Ich appelliere: Mit Maß vorgehen, es ist ein Spaß.“ Sollte man sich etwa als Sensenmann verkleiden und eine Anscheinswaffe mitnehmen wollen, sollte klar erkennbar sein, dass es sich um ein Spielzeug handelt. Vor allem in der Dunkelheit könnten Spielzeug-Waffen teils schwer von echten Waffen zu unterscheiden sein. Da gelte es: Es soll ein Spaß sein und nicht über die Stränge schlagen. Schwerpunktkontrollen in Bezug auf Anscheinswaffen seien jedoch nicht geplant.
Bei manchen Kostümen gehören auch Masken dazu: Etwa wenn man sich als „Ghostface“ aus dem Horrorfilm „Scream“ (1996) verkleidet. Hierbei sollte darauf geachtet werden, etwa nicht maskiert Auto zu fahren. „Solche Dinge sind kritisch zu sehen“, so Weiand. Zum einen könnte eine Maske das Sichtfeld einschränken, zum anderen – sollte sich der Fahrer aufgrund der Maske nicht eindeutig identifizieren lassen – könnte eine sogenannte Fahrtenbuchauflage drohen. Halloween nehmen zumeist Jugendliche manchmal auch als Vorwand, ihren Mitmenschen Streiche zu spielen. „Aus der Erfahrung heraus hielt sich alles im Rahmen, aber wo Jugendliche etwa mit Eiern gegen Hausfassaden werfen, da ist der Spaß vorbei“, so Weiand. Das sei mitunter Sachbeschädigung, dabei bewege man sich bereits im Bereich von Straftaten.