Barmer Einkaufspassage Dieses Geschäft zieht in die Wuppertaler Rundschau-Passage

Wuppertal · Die neue Drogerie-Filiale soll nach derzeitiger Planung im zweiten Halbjahr 2025 eröffnet werden.

Die Passage wird zurzeit entkernt. Bis zum nächsten Jahr soll hier ein Drogeriemarkt entstehen.

Foto: Andreas Fischer

Die Einkaufspassage zwischen Werth und Kleinem Werth, „Rundschau-Passage“ genannt, ist Geschichte: Derzeit ist der Bereich gegenüber dem Schwebebahn-Museum „Schwebodrom“ Baustelle, 2025 soll dort eine Filiale der Drogeriekette Rossmann eröffnen. Was für positive Reaktionen sorgt.

Das Unternehmen Rossmann bestätigt auf WZ-Anfrage, dass es einen Mietvertrag für das Objekt abgeschlossen hat. Die dort geplante Filiale solle sich über rund 720 Quadratmeter Verkaufsfläche erstrecken und ein breites Warensortiment inklusive Spielwaren anbieten. Wann es soweit ist, dazu äußert sich Franziska Metz, Referentin für Unternehmenskommunikation, nur vorsichtig: „Der derzeitige Plan ist, die Filiale in der zweiten Jahreshälfte 2025 zu eröffnen.“

Rossmann betreibt derzeit fünf Filialen in Wuppertal, ist aber nach Angaben auf der Firmen-Internetseite dabei, sein Filialnetz auszubauen: „Damit die Wege bis zum nächsten Rossmann-Markt immer kürzer werden, verdichten wir unser Filialnetz kontinuierlich“, heißt es dort.

Menschen, die sich für die Barmer Innenstadt engagieren, sind erfreut über diese Entwicklung. Denn die Passage war in den letzten Jahren immer unansehnlicher geworden, es gab Leerstände, zuletzt hatte auch das Zoofachgeschäft geschlossen.

Innovative Passage sollte ursprünglich zwei Ebenen haben

Thomas Helbig, unter anderem Geschäftsführer der Immobilien-Standort-Gemeinschaft (ISG), erklärt, dass die 1967 gebaute Passage ein innovatives Bauwerk war, denn erstmals sollte eine Einkaufspassage zwei Etagen haben. Aus der zweiten Ebene im Untergeschoss sei dann aber nichts geworden. Bei ihrem Bau gehörte die Passage Ignatz Bubis, dem inzwischen verstorbenen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden.

Helbig berichtet, dass man schon seit einer Weile nach Ideen suchte, die Passage zu beleben. Martin Vöcks vom Büro für Innenstadtentwicklung „Barmen urban“ ergänzt, unter anderem habe die Stadt geprüft, ob ein Discounter rechtlich möglich sei. Der neue Eigentümer, der die Immobilie kürzlich gekauft hat, habe offenbar mit Rossmann einen neuen Mieter gefunden. Was ihn freut: „Das wird eine Ausstrahlung aufs Umfeld haben.“

Auch Mathias Wewer, im Vorstand der Interessengemeinschaft der Barmer Einzelhändler und ebenso im Vorstand der ISG Barmen-Werth hält die Ansiedlung für „sehr positiv“. Ein Drogeriemarkt könne ein Frequenzbringer für die Straße sein. ISG-Geschäftsführer Thomas Helbig sagt: „Wir begrüßen, dass ein Investor Geld in die Hand nimmt und es dort eine wertige und zukunftsweisende Nutzung gibt.“ Auch er geht davon aus, dass der Drogeriemarkt weitere Kundschaft in diesen Bereich des Werth ziehen wird.

Er erwartet zudem eine positive Wirkung auf Touristen, die das Schwebodrom besuchen: Diese könnten sich bei Rossmann spontan versorgen und hätten, selbst wenn sie dort nichts kaufen, beim Verlassen des Museums einen positiveren Eindruck. „Wenn wir dann noch im nächsten Jahr wenigstens hier unser neues Pflaster hätten, könnte sich der Bereich noch weiter entwickeln.“

Martin Vöcks vom Büro „Barmen urban“ sieht den östlichen Werth sogar im Aufwind: „Das war länger unser Sorgenkind, das hat sich jetzt gedreht.“ Inzwischen erhielten sie zunehmend mehr Anfragen. Sie wollten dem Leerstand in der Barmer Innenstadt mit qualitätvollen Nutzungen begegnen. Das könnten neben Einzelhandel auch Gastronomie und Kultur sein.