Meinung WZ-Kommentar zur Demo für eine bessere Finanzierung der OGS: Das Thema ernst nehmen

Wuppertal · Laute Musik, Lautsprecherdurchsagen und der Lärm, den mehrere Hundert Kinder machen können, reichten nicht.

katharina.rueth@wz.de

Foto: Schwartz, Anna (as)

Als mindestens 300 Kinder und Betreuer die Forderung der Träger nach mehr Geld für den Offenen Ganztag vors Rathaus trugen, war kaum ein Politiker zu sehen, die Fenster des Verwaltungshauses blieben zu. Und als offizielles Empfangskomitee für 4000 Postkarten, die die Demonstrierenden der Politik übergeben wollten, erschienen zwei Fraktionsgeschäftsführer.

Das ist traurig. Ja, die Politiker hören derzeit von vielen Stellen, dass mehr Geld gebraucht wird, und können jeden Euro nur einmal ausgeben. Bis zur Verabschiedung des Haushalts müssen sie einige schwierige Entscheidungen treffen. Noch haben sich nicht alle Fraktionen sortiert. Dennoch wäre es für die Kinder und die Träger ein Zeichen der Wertschätzung und des Ernstnehmens gewesen, wären Ratsmitglieder gekommen.

Dass allen Kindern eine ganztätige Betreuung angeboten werden soll, ist längst politisch beschlossen, in zwei Jahren können Eltern stellvertretend für ihre Kinder klagen, wenn sie keinen OGS-Platz erhalten. Leider hakt die Umsetzung auf allen politischen Ebenen. Inzwischen fordert auch die Wirtschaft eine gute Betreuung, weil ihnen sonst Arbeitskräfte fehlen.

Es wird Zeit, dass das Thema endlich ernst genommen – und entsprechend finanziert wird.