Meinung WZ-Kommentar zur Diskussion um den Gedenkort: Mitunter peinlich
Wuppertal · Der Begriff „unwürdig“ fiel bei der langen Diskussion am Montag in der Ratssitzung mehrfach – zurecht.
Es muss nicht immer ganz bierernst in einem politischen Gremium zugehen, aber Hohngelächter muss bei einem solchen Thema auch nicht sein. Dass der Park Ost in der Diskussion mitunter mit dem Wupperpark verwechselt wurde, war zudem ziemlich peinlich. Man sollte sachlich doch halbwegs im Stoff stehen, wenn man sich schon dazu äußert. Man kann indes tatsächlich darüber streiten, ob der Ort an der B 7 gegenüber dem Flemings-Hotel ruhig genug, trotzdem frequentiert, pietätvoll präsent und insgesamt der richtige für das geplante Mahnmal ist. Das hat auch Servet Köksal eingeräumt – hörbar betroffen, wie das Beben in seiner Stimme verriet. Es kommt im Übrigen immer auch darauf an, wie man diskutiert und wann: Angesichts der jüngsten Demonstrationen gegen rechts, die auch in Wuppertal viele Menschen mobilisierten, hätte man das Thema in Würde und still im Vorfeld der Ratssitzung unter den Fraktionen klären und dann als Stadtrat einmütig auftreten können, um Geschlossenheit in dem Anliegen für eine offene Gesellschaft und im Schulterschluss gegen deren Feinde zu demonstrieren. Wenn man es denn gewollt hätte. Das Thema für parteipolitische Zwecke zu missbrauchen, wäre jedenfalls mehr als zweifelhaft: Es wäre unwürdig.