Kultur Die Musical-Komödie „Frankenstein Junior“ hat am Freitag Premiere im TiC in Wuppertal

Wuppertal · Was passiert, wenn der Enkel des Horror-Forschers sein Erbe antritt.

Eine Grusel-Story, die vor allem Spaß macht, kündigt das TiC an.

Foto: Andreas Fischer

Ja, es geht zwar um eine neue Version der berühmten Gruselgeschichte über Frankenstein und das von ihm geschaffene Monster. Doch die Zuschauer im Theater in Cronenberg (TiC) dürfen sich vor allem auf gute Unterhaltung und jede Menge Vergnügen freuen. Denn „Frankenstein Junior“ ist vor allem eine Musical-Komödie – mit jeder Menge absurden Situationen und überdrehten Figuren.

„Das Stück erzählt die Geschichte, die wir kennen, aber in einer anderen Version“, erklärt Patrick Stanke, der mit seiner Frau Maria Stanke die Regie geführt hat. In „Frankenstein Junior“ will Frederick Frankenstein, Enkel des berühmten Frankenstein, eigentlich gar nicht mit seinem Großvater in Verbindung gebracht werden. Doch dann wird er zum Alleinerben und reist von den USA nach Transsylvanien. Vor Ort entdeckt er das geheime Labor seines Großvaters und beginnt doch ein Experiment. Es folgen turbulente Entwicklungen bis zu einem überraschenden Ende.

Erfunden hat die Geschichte Mel Brooks, der sie 1974 als Filmparodie auf die Frankensteinfilme der 1930er Jahre entwickelte – und mit Witz und Situationskomik vor allem Spaß machen wollte. 2007 schrieb er das Drehbuch zu einem Musical um, das am Broadway und in London großen Erfolg hatte.

„Der Film damals wurde absichtlich in Schwarz-Weiß gedreht“, erzählt Patrick Stanke. „Wir spielen daher auch mit der Ästhetik.“ Bühne und Kostüme sind in Schwarz-Weiß gehalten, durchbrochen nur von einigen blutroten Accessoires. Sie spielten mit Klischees, übertrieben mit Absicht, so Stanke. „Skurril“, „überdreht“ und „lustig“ nennt er immer wieder als Beschreibung, dazu den Humor der englischen Komikertruppe Monty Python. Seine Frau ergänzt: „Es ist sehr komödiantisch und es gibt viele Absurditäten.“ Dazu viele Tanzeinlagen und Gesang.

Das Paar hat sich auf eine besondere Art der Regiearbeit eingelassen, denn Patrick Stanke war zwischendurch auf Tournee. So hat er die ersten Proben mitgemacht, dann aber hat seine Frau, Musicaldarstellerin und hauptberuflich Theaterpädagogin an der Oper, allein mit der Truppe gearbeitet, ihrem Mann Videos geschickt, um telefonisch weiter an den Szenen zu feilen.

Inzwischen hat Patrick Stanke die Truppe wieder in der Realität gesehen und war positiv überrascht, wie gut es läuft. „Wir haben wieder ein tolles Ensemble“, freut er sich über die Darsteller, die alle nur nebenberuflich auf der Bühne stehen, aber „talentierte Profis“ sind, wie er betont. Maria Stanke lobt die hohe Motivation der neun Darsteller, die insgesamt 20 Rollen spielen und sich von den skurrilen Situationen hätten anstecken lassen.

Vieles hätten sie im Ensemble gemeinsam entwickelt, einige inszenatorische Herausforderungen gemeistert, etwa die Fahrt mit einem Pferde-Heuwagen über die Bühne, jetzt eine ihrer liebsten Szenen. Patrick Stanke liebt besonders die Szene, in der der junge Frankenstein das Geheimlabor und dort Unerwartetes hinterm Duschvorhang entdeckt.

Premiere: Freitag, 3. Mai, 20 Uhr (Atelier, Unterkirchen 1), weitere Termine: 4.5., 20 Uhr; 5.5.,11+19 Uhr; 17./23./24./25.5., 20 Uhr; 26.5., 11+19 Uhr, mehr im Juni. Infos und Karten: