Meinung WZ-Kommentar zur Kinderarmut: Die Schere schließen

Wuppertal · Die Zahlen des Jobcenters könnten optimistisch machen: Die Quote der Kinder und Jugendlichen in Wuppertal, die in Bürgergeld-Familien leben, sinkt, wenn auch nur leicht.

katharina.rueth@wz.de

Foto: Schwartz, Anna (as)

Tatsächlich sinkt auch die Zahl der Bürgergeldbezieher leicht. Aber erstens ist eine Quote von 25 Prozent an Kindern, deren Familien Bürgergeld beziehen, immer noch sehr hoch. Und zweitens gibt es noch eine andere Betrachtung von Armut: Danach gilt als arm, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens hat. Und diese Quote steigt deutschlandweit – auch wenn ebenfalls deutschlandweit die Zahl die Quote der Bürgergeldbezieher sinkt. Das jedenfalls ist ein Ergebnis im Armutsbericht 2024 des Verbands „Der Paritätische“. Was nichts anderes heißt, als dass sich die Schere zwischen Arm und Reich weiter öffnet, die Unterschiede größer werden – und damit auch die Ausgrenzung derer, die am unteren Ende sind.

Die Schere wieder enger zusammenzuführen heißt, den Familien und Kindern mehr Geld zukommen lassen, aber auch den Einrichtungen und Institutionen, die diese Menschen unterstützen. Das sind keine Almosen, sondern das ist klug eingesetztes Geld. Denn wenn zum Beispiel die Kinder aus belasteten Familien früh zusätzliche Hilfe bekommen, trägt das dazu bei, dass sie später auf diese Hilfe nicht mehr angewiesen sind. Eigentlich eine Win-Win-Situation.