WZ-Mobil: Wicküler City - Kunden befürchten Niedergang
2018 wird der Real-Markt ausziehen. Am WZ-Mobil äußern Besucher des Einkaufszentrums ihr Bedauern.
Wuppertal. Im nächsten Jahr zieht der Real-Markt aus dem Einkaufszentrum Wicküler City aus. Das Unternehmen hat seinen Mietvertrag, der am 30. September 2018 endet, nicht verlängert. Real ist ein großer Lebensmittelsupermarkt, bietet zudem Kosmetik, Haushaltswaren, Elektronik, Spielzeug, Kleidung und Schuhe an. Er ist der Hauptmieter im Zentrum, in dem es unter anderem noch einen Drogeriemarkt, Bekleidungsgeschäfte und eine Bäckerei gibt. Der Eigentümer, die Clees-Gruppe, erklärte, zuversichtlich zu sein, einen Ersatz zu finden. Beim WZ-Mobil sind die meisten eher skeptisch.
Nach ihrem Kommentar zu dem geplanten Auszug seufzt Martina Hormes (56) „Leider! Ich arbeite gegenüber, konnte in der Mittagspause Einkäufe erledigen.“ Sie gehe schon seit Jahren gern in Real-Märkte. Deshalb wäre ihr „am liebsten, wenn Real bleiben würde“.
Richtig empört sind Ilse Helleken (90) und ihr Bekannter Wolfgang Bauske (61) über die Schließungspläne. Für sie ist der Real-Markt der nächste Supermarkt. „Wir wohnen gegenüber und sind sehr alte Kunden“, sagt Ilse Helleken. „Es gibt hier viele Ältere“, betont sie. Die seien auf die Einkaufsmöglichkeit in der Nähe angewiesen. „Das ist hier die Nahversorgung“, sagt Wolfgang Bauske. Deshalb müsse auf jeden Fall wieder ein Lebensmittelmarkt einziehen.
Ilse Helleken betont zudem: „Was hier noch nötig ist, ist eine Apotheke.“ Ihre Nachbarin (73) bestätigt: „Hier ist man verraten und verkauft, wenn man krank ist.“ Die nächste Apotheke sei entweder in Barmen oder Elberfeld. Die beiden verstehen nicht, warum der Markt das Zentrum verlassen will: „Sie glauben nicht, was hier immer für ein Betrieb ist.“
Persönlich betroffen ist Ralf Suckau (56). Er betreibt das Zeitschriften- und Tabakgeschäft im Zentrum. Die Folgen für ihn, wenn Real schließt? „Dass ich dann pleite bin“, befürchtet er. „Glauben Sie, dass dm dann bleibt?“, fragt er. „Ich habe mein ganzes Geld in das Geschäft gesteckt. Und verkaufen kann ich jetzt auch nicht mehr.“ Er wünscht sich wieder einen „Vollsortimenter“, der genug Kundschaft anzieht.
Bei Detlev Grohn (65) löst der Real-Auszug auch Gedanken an einen Niedergang aus: „Ich frage mich, was das für die anderen Geschäfte bedeutet.“ Für ihn persönlich sei es nicht so schlimm, er könne auch andere Supermärkte besuchen. „Es tut mir aber leid für die Mitarbeiter.“ Und er hat eine Idee: „Die Parkplätze wären sicher an Nutzer mit Dauerkarte vermarktbar. Hier gibt es sonst wenig Parkplätze.“
Noch eine Kundin, die ihren Namen nicht nennen will, sagt: „Ich habe Sorge, dass dann andere auch gehen.“ Man brauche doch einen Ankermieter. „Es wäre super, wenn hier wieder ein Supermarkt hinkäme.“ Sie wohnt in der Südstadt und kauft oft nach der Arbeit hier ein. „Schade!“, findet auch Monika Ryba (38) die Aussicht, dass Real im nächsten Jahr gehen will. „Ich hole alle Sachen hier.“ Sie hat kein Auto und weiß noch nicht, wo sie dann einkaufen soll.