WZ TV: Talflimmern - Open-Air-Kino mit Anspruch

Ab heute sind im Hof der Alten Feuerwache Filme jenseits des Mainstreams zu sehen.

Wuppertal. Es ist Sommer, es ist Kinozeit - und da kommt das Talflimmern gerade recht. Zum neunten Mal geht das über die Stadtgrenzen für seine Qualität bekannte Saisonkino an der Alten Feuerwache an den Start. Und auch diesmal bietet das Kino eine "entschlossene Auswahl gehobener Lichtspielproduktionen des vorangegangenen Kinojahrs", wie Mark Tykwer erklärt. Zusammen mit Mark Rieder zeichnet er für das mehrfach von der Filmstiftung NRW ausgezeichnete Projekt verantwortlich.

"Wir gehen ins Kino, besuchen Filmmessen, lesen Rezensionen. Das Geliebte, das Verpasste, das Evidente - alles soll ins Programm", beschreibt er das Auswahlverfahren für die 25 Kinoabende. Heute eröffnet Jean-Luc Godards Klassiker "Pierrot le fou" den Reigen. Vorab präsentiert die Dänin Alice Rose ab 21Uhr Chansons und Pop, begleitet von den Wuppertaler Musikern Lutz Griebel und Charles Petersohn. Sonntagabend kommt mit Fatih Akins "Soul Kitchen" ein weiterer Knaller.

"In diesem Jahr liegt ein besonderes Augenmerk auf dem Autorenkino. Godard, Akin, Eastwood, Herzog - alle an Bord", so Tykwer. In Sachen Besonderheit ist der Eröffnungsabend vermutlich ohne Konkurrenz, kaum gezeigt und superskurril ist auch der norwegische Schneefilm "Nord" (26. August). Speziell kommt zudem die anarchische Komödie "Louise hires a contract killer" daher, der bislang nicht in Wuppertal zu sehen war.

Und schließlich "Das weiße Band", mit Sicherheit kein Gute-Laune-Produkt, aber künstlerisch herausragend. Mark Tykwer: "Ich kriege noch immer eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. Wer ihn noch nicht gesehen hat, sollte es nachholen." Karten sollte sich der Kino-Fan übrigens im Vorverkauf besorgen - Andrang ist beim momentanen Wetter zu erwarten.