Zoo: Babyboom im Sommer

Im Bärenrevier sind im Juni sechs Jungtiere zur Welt gekommen. Die Seelöwen-, Otter- und Biberfamilien haben Zuwachs bekommen.

Wuppertal. Er liegt auf der Insel und sonnt sich. Um ihn herum schwimmen seine Damen. Die Seelöwen-Familie im Zoo kostet das Sommerwetter aus.Die Tiere springen und spritzen mit dem Wasser, brüllen laut und warten auf die Fütterung. Hinten aus der schattigen Ecke kommt — ganz zaghaft — ein heiseres Rufen.

Die Seelöwenfamilie hat Nachwuchs bekommen. Sunny und Luna heißen die zwei Sprösslinge — die Eltern sind die Seelöwendamen Cosima und Pebbels und der Bulle Mylo. „Am 27. Juni sind beide Babys geboren. Das ist schon einmalig,“, sagt Claus Kühn, Leiter des Bärenreviers. Seit zwei Jahren gab es im Seelöwenbecken keinen Nachwuchs mehr. Der kleine Seelöwenbulle Sunny und die Seelöwin Luna trauen sich noch nicht ins Wasser. Sie robben ab und zu zum Beckenrand und betrachten ihr Spiegelbild — ein Kopfsprung ist aber noch nicht drin.

Auch in dem benachbarten Becken gibt es seit dem 11. Juni Familiennachwuchs. Das Kurzkrallenotterpärchen Harry und Sally trägt seine zwei Otterkinder — ein Männchen und ein Weibchen — im Maul durch das Außengehege, „Sie müssen noch Schwimmen lernen“, erklärt der Tierpfleger Claus Kühn. Sally wirft ihr Kleines ins Wasser. Nach ein paar Schwimmbewegungen paddelt dieses wieder schnell ans sichere Ufer, wo der Vater schon wartet. „Auch der Papa hilft hier mit“, erklärt Zoo-Biologe Andreas Haeser-Kalthoff. Durch ein leises Pfiepen nehmen die Kleinen Kontakt mit ihren Eltern auf. „Wenn sie richtig Hunger haben, kann ihr Schreien schon fast mit dem Brüllen der Seelöwen konkurrieren“, sagt Claus Kühn lachend.

Die Zoobesucherin Emilie (3) steht ganz fasziniert vor der Scheibe und beobachtet die kleinen Otter. „Süß sind die“, sagt sie zu ihrem Vater, der sie hochhält.

Zwei weitere Zookinder sind im Biberbau zur Welt gekommen. Am 26. Juni erblickten sie das Licht der Welt. Im Gegensatz zu den anderen Jungtieren bewegen sie sich tagsüber kaum. Sie liegen auf dem Rücken, haben den Mund geöffnet und schlummern vor sich hin. „Erst am späten Nachmittag werden sie aktiv und nagen an den Baumstämmen“, erklärt Claus Kühn. Schwimmen können sie schon, nur das Tauchen lernen sie von ihren Eltern. Andreas Haeser-Kalthoff ist sehr zufrieden: „Im Bärenrevier können wir über mangelnden Nachwuchs wirklich nicht klagen“, so der Biologe.