Zoo Hautnah: Besucher nehmen Brillenpinguine unter die Lupe

Zum 100-jährigen Bestehen des Nordlandpanoramas dürfen die Gäste einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Wuppertal. Barbara ist wählerisch: Sprotten verschmäht die Seelöwendame und verschwindet wieder im Becken. "In der Natur fressen Seelöwen am liebsten Tintenfische - aber bei uns bekommen sie vor allem Heringe und Makrelen", erzählt Tierpfleger Claus Kühn.

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Nordlandpanoramas dürfen die Besucher im Wuppertaler Zoo einen Blick hinter die Kulissen werfen und in die sonst verschlossenen Gehege von Pinguinen, Eisbären und Seelöwen hinein. Der Erlös aus der Aktion kommt dem Projekt "Polar Bears International" zugute.

In kleinen Gruppen drängen sich die neugierigen Besucher in dem engen Gang hinter dem Becken der Seelöwen. In drei großen Waschbecken tauen die tiefgefrorenen Fische für die Fütterung auf, an der Wand hängt ein Käfig mit Mäusen für die Otter. Ein Betonkasten auf Augenhöhe entpuppt sich als Wasserüberlauf. "Der Lars weiß natürlich, dass hier manche Leckereien durchkommen - deshalb hängt er oft davor rum", berichtet Kühn. Ein simples Abflussrohr, das über den Köpfen verläuft, dient den Kurzkrallenottern als Verbindung zwischen zwei Käfigen.

Der dicke Ring aus Schnullern hingegen zeugt von mundoffener Begeisterung der kleinsten Besucher am Seelöwenbecken. Und dann präsentieren sich die Seelöwen ihren Gästen hautnah. Herbeigelockt mit einem Fisch rutscht einer nach dem anderen zur Tür, eine Armlänge von der begeisterten Gruppe entfernt.

Mylo, der kleinste der Familie, zeigt beim Gähnen sein scharfes Gebiss. "Nach der Geburt müssen kleine Seelöwen erst einmal schwimmen lernen", erklärt Kühn. Im Winter schlafen die Tiere meist im Käfig, wobei das Wasser zwischen Brettern ablaufen kann, damit das Fell schön trocken bleibt.

Wie sich das Fell anfühlt, können Kinder und Erwachsene draußen erkunden. An einem Stand liegen kleine Fellstücke von Bären, Seelöwen, Tiger und Wildschwein als Ratespiel parat. "Seelöwen brauchen das Fell zur Isolierung", erklärt Zoomitarbeiterin Silke Hempelmann. Ehrfürchtig streichen die Kinder über die langen Zähne eines Biberkopf-Skeletts. Bei den Eselspinguinen dürfen die Besucher gegen einen kleinen Obolus sogar selbst die Fische ins Wasser werfen, um die sich die Pinguine balgen.

Eisbär Lars hingegen lässt sich von der großen Eisbombe aus Fleisch, Äpfeln, Brot, Möhren und Nüssen wenig beeindrucken. Unschlüssig schaut er zum Gaudium des Publikums lange Zeit auf das kalte Wasser, bevor er endlich hineinspringt, um den Eisklotz zu bergen.

Viele Gäste hoffen ebenso wie die Tierpfleger darauf, dass sich bald ein Weibchen für Lars findet - überaus knuddelig sehen die Fotos der früher hier geborenen Eisbärbabys aus.

Mehr Bilder vom Blick hinter die Kulissen des Zoos finden Sie im Internet:

www.wz-wuppertal.de