Tradition Zu Besuch beim Jesuskind in Beyenburg
Wuppertal · Die aufwändig gestaltete Krippe von St. Maria Magdalena wird regelmäßig neu in Szene gesetzt.
Wer vor Weihnachten die herrliche Krippe in der altehrwürdigen Beyenburger Klosterkirche besichtigen wollte, dem fiel auf, dass ein ganz wesentlicher Bestandteil fehlte. „Das Christuskind wird immer erst an Heiligabend zur Kinderkrippenfeier und zur Christmette in die Krippe gelegt“, erklärt Guido Wasserfuhr aus dem Vorstand der Gemeinde St. Maria Magdalena, der zusammen mit seinem Vetter Michael, mit Peter Stein, Peter Braun und Gerhard Breidenbach für die sehr aufwändig gestaltete Szenerie von Christi Geburt verantwortlich ist.
Die Krippe hat zahlreiche regelmäßige Besucher
„Wir bauen die Kirche vor dem 4. Advent an beiden Seiten vor dem Zugang zum Altar auf und benötigen dafür zwei bis drei Tage“, erklärt Peter Stein, der erst zum vierten Mal am Aufbau beteiligt ist und sich noch als „Lehrling“ sieht.
Guido Wasserfuhr macht in diesem Jahr zum 40. Mal mit und kennt die Geschichte der Krippe, die Mitte der 1960erJjahre angeschafft und im Laufe der Jahre immer weiter vervollständigt wurde. „Die Figuren sind von Hand geschnitzt und kommen aus Oberammergau“, weiß Guido Wasserfuhr. „Und weil sie auch ihren Preis hatten, konnten sie auch nicht alle auf einmal gekauft werden.“
Aber, in Beyenburg weiß man alles, was mit der Klosterkirche zusammenhängt als ein Stück Kultur und Heimat zu schätzen, und so beteiligten sich auch nahezu alle Vereine und Institutionen an „ihrer“ Krippe.
„Die Schützenbrüder haben zwei Hirten gekauft, die Kolpingsfamilie den Josef und die Frauengemeinschaft die Maria“, erfahren wir, und mit einem verschmitzten Lächeln berichtet Wasserfuhr, dass der Kirchenvorstand offenbar selbstironisch Ochs und Esel beigesteuert hat.
Für das Jesuskind haben die Schulkinder zusammen gelegt, so dass die heilige Familie, die Hirten auf dem Felde, der Engel, der ihnen das Heil verkündet hatte, die heiligen drei Könige und die rund 30 Tiere Mitte der 1970er Jahre vollständig waren und jetzt ein malerisches Bild abgeben.Das zieht auch auswärtige Gäste, sogar aus Aachen, in seinen Bann, wie Peter Stein mit Blick auf das mit vielen Kommentaren und Danksagungen versehene Gästebuch zeigt.
Inzwischen gibt es auch drei Behausungen, in denen Maria und Joseph liebevoll auf ihr Kind sehen. „Ein Beduinenzelt, eine Steinhöhle und die klassische Krippe“, berichtet Michael Wasserfuhr, der sich freut, dass auch die jüngsten Beyenburgerinnen und Beyenburger aus dem Kindergarten die Krippe bewundern und sich mit ihren Erzieherinnen das Wunder von Christi Geburt erarbeiten. Als kleinen Spaß haben die „Krippenvorstände“ unter allen Tieren eine kleine Maus versteckt, die mittels eines gebastelten Fernrohrs gefunden werden soll. „Bis zum Dreikönigstag bauen wir die Krippe einmal pro Woche um und passen uns damit den Szenen aus dem Evangelium an“, so Guido Wasserfuhr, der nach vorheriger Anmeldung im Pfarrbüro auch Krippenführungen anbietet.
„Wer einmal hier war, der kommt auch in den nächsten Jahren wieder“, stellt Peter Stein fest, und wie zur Bestätigung bekennen Karin und Joachim Badenberg, dass sie alljährlich zur Besichtigung in der Klosterkirche sind. Diesmal mit den Enkeln Justus (11) und Elisa (9), die sich gleichfalls sehr beeindruckt von der eindrucksvollen Szenerie mit den vielen liebevoll zusammen gestellten großen und kleinen Teilen zeigen.
Die fünf Herren, die für das fromme Bild verantwortlich sind, haben auch bis zum Ende der Ausstellung am Dreikönigstag ein wachsames Auge auf die Krippe. „Aber zum Glück ist hier noch nie etwas weg gekommen“, stellt Guido Wasserfuhr zufrieden lächelnd fest, während er sich als „Tierarzt“ betätigt. Der Ochs hatte sich ein Bein gebrochen.