Zu wenig Busse: Stadtwerke kaufen 17 Gelenkwagen
Für den Ersatzverkehr fahren fünf Linien eingeschränkt. Das sorgt für große Probleme – und soll nun durch den Kauf gebrauchter Busse entschärft werden.
Wuppertal. Der Ersatz-Busverkehr für die Schwebebahn bringt nach wie vor zum Teil erhebliche Probleme mit sich: Um das Wuppertaler Wahrzeichen auf der Talachse bis zum Abschluss der Gerüstarbeiten voraussichtlich im April auch nur einigermaßen ersetzen zu können, werden auf den Linien 614, 621, 623, 631 und 645 je nach Bedarf immer wieder Busse für den Ersatzverkehr zwischen Oberbarmen und Vohwinkel abgezogen. Das wiederum sorgt gerade im Schulverkehr für Engpässe.
"Unsere Kinder kommen jetzt jeden Morgen zu spät zur Schule, und wir Eltern machen das nicht mehr lange mit", sagt Britta Kuckelsberg, deren Sohn bislang die Linie 614 nutzte, um zum Unterricht zu kommen. Durch die Einschnitt komme es gerade zwischen 7 und 8 Uhr früh immer wieder dazu, dass Kinder nicht mehr in die vollen Busse und damit nicht rechtzeitig in die Schule kommen. "Das ist eine Zumutung."
Auf Druck der Eltern habe sich unter anderem auch die Eugen-Langen-Schule an die Wuppertaler Stadtwerke gewandt, berichtet Kuckelsberg. "Es kann doch nicht sein, dass man jeden Monat viel Geld für Dauertickets ausgibt - und der Busfahrer unsere Kinder dann auch noch an der Straße stehen lässt." Morgens spielten sich immer wieder Dramen ab, wenn es um Sitzplätze und ältere Passagiere geht, die sich die überfüllten Wagen mit den Kindern teilen. "Wenn dann auch noch der Postbote mit seinem Rollwagen im Bus mitfährt, geht gar nichts mehr."
Die abgezogenen Linienbusse setze man morgens und mittags für Verstärkungsfahrten im Ersatzverkehr für die Schwebebahn ein, berichten die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) auf WZ-Nachfrage. Über die Einschnitte auf den betroffenen Linien habe man die Fahrgäste an den Haltestellen per Aushang informiert.
"Wir arbeiten daran", erklärt WSW-Sprecher Holger Stephan mit Blick auf die Probleme im Liniennetz. So wollen die Stadtwerke jetzt insgesamt 17 gebrauchte Gelenkwagen kaufen, um diese dann möglichst schnell zur Verstärkung einzusetzen. Dazu führe man derzeit noch Gespräche und hoffe, die ersten Busse in den nächsten Tagen zu erhalten. Sie werden technisch aufgerüstet und sollen dann die Lücken schließen, die derzeit für Ärger sorgen.