Zweite Festnahme nach Synagogen-Anschlag

Wuppertal. Nach dem Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge in der Nacht zu Dienstag sind nun zwei Tatverdächtige in Untersuchungshaft. In der Nacht zu Dienstag hatte die Kripo einen weiteren jungen Mann festgenommen.

Foto: Holger Battefeld

Es handelt sich laut Staatsanwaltschaft um einen 19-Jährigen, der in Syrien geboren wurde und zuletzt in Wuppertal wohnte. Bereits in der Tatnacht hatten die Fahnder einen 18-Jährigen gefasst. Der Mann soll die Tat bestritten haben, sich selbst als Palästinenser bezeichnet haben. In seinem vorläufigen Ausweis sei keine Staatsangehörigkeit eingetragen. Auch er wohnte zuletzt in Wuppertal.

Wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte, hat der Haftrichter inzwischen die Untersuchungshaft angeordnet haben. Es bestehe dringender Tatverdacht und Fluchtgefahr.

Unbekannte werfen Brandsätze auf Barmer Synagoge
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Kurz nach der Festnahme des 18-Jährigen wurde dessen Wohnung durchsucht. Daran waren Spezialkräfte der Polizei beteiligt. Unter anderem wurde in der Wohnung ein Mobiltelefon sichergestellt. Ob dessen Verbindungsdaten zu dem zweiten Verdächtigen geführt haben, ließen die Ermittler am Mittwoch offen. Federführend ist der auf politische und extremistische Straftaten spezialisierte Staatsschtuz. Der hat bereits am Dienstag eine mehrköpfige Ermittlungskommission eingerichtet. Bislang lautet der Tatvorwurf: versuchte schwere Brandstiftung. Die Ermittlungen dauern an.

Bei dem Anschlag gab es keine Verletzten und nur einen minimalen Schaden. Laut Zeugen sollen insgesamt drei Männer am Dienstag gegen 2.15 Uhr Brandsätze - sogenannte Molotow-Cocktails - gegen das Gebäude geworfen haben. Vertreter der verschiedenen Religionen und aus der Politik verurteilten den Anschlag. Am Dienstagabend nahmen etwa 300 Wuppertaler an einer Solidaritätskundgebung gegen Antisemitismus und Gewalt teil.

Die Polizei hat die Kontrollen rund um die Synagoge bis auf Weiteres verschärft. Ab sofort und bis auf Weiteres gilt für das Gebäude 24-stündiger Objektschutz. spa