Städtebau Zweiter Bewerber für Stadionprojekt

Wuppertal · Parkhaus und Stadionentwicklung sollen nun ausgeschrieben werden, nachdem Küpper nicht mehr alleine Interesse hat.

Ein Parkhaus am Böttinger Weg (links) soll nur ein Teil der Ausschreibung sein.

Foto: Peter Sondermann/City-Luftbilder

Neue Entwicklung beim Thema Parkhaus am Böttinger Weg und Ausbau des Stadions am Zoo: Neben der Unternehmensgruppe Küpper, die bereits ein Konzept ausgearbeitet hat und darüber schon länger auch im Gespräch mit städtischen Stellen ist, hat nun ein zweiter Bewerber seinen Hut in den Ring geworfen. „Vertreter eines Projektentwicklers waren bei mir und haben auch schriftlich bestätigt, dass sie Interesse haben, die entsprechenden städtischen Grundstücke ums Stadion herum zu kaufen und auch ein eigenes Stadionprojekt zu entwickeln“, bestätigte Kämmerer Johannes Slawig gegenüber unserer Zeitung. Die Firma habe bereits zahlreiche Projekte größeren Ausmaßes umgesetzt und die klare Absicht geäußert, sich an einer Ausschreibung zu beteiligen.

„Weil jetzt ein zweiter Bewerber da ist, ist eine solche Ausschreibung auf jeden Fall zwingend“ so Slawig. Den dadurch entstehenden Wettbewerb beurteilt er positiv. „Ich habe große Hochachtung vor dem Engagement der Familie Küpper. Sie haben große Vorleistungen erbracht und viele Ideen erarbeitet. Aber Wettbewerb ist immer gut. Schließlich wollen wir ja hier Grundstücke zu den bestmöglichen Bedingungen verkaufen und nachher auch bei der Projektsteuerung mitreden.“ Die Stadt will dabei sicherstellen, dass nicht nur das Parkhaus gebaut wird, das an dieser Stelle auch dem Zoo nutzen und den Parkdruck aus dem Viertel nehmen soll, sondern, dass auch das Stadion weiterentwickelt wird. Die Berücksichtigung einer Seilbahnstation für eine mögliche Bundesgartenschau und die Erstellung eines Verkehrsgutachtens sind weitere Punkte.

Thilo Küpper hatte dazu schon im Dezember einen Stufenplan vorgestellte und mit der Stadt über Vertragsbedingungen gesprochen. Ein Grundsatzbeschluss dazu, einen solchen Vertrag aufzusetzen, war für Juli im Rat vorgesehen, dann aber wegen noch offener Fragen von der Tagesordnung genommen worden.

„Wir warten nur auf eine politische Entscheidung, ich hoffe, dass das jetzt vorankommt“, sagte Thilo Küpper. Für seine Firma, die als Projektentwickler auftreten will, Teilbereiche wie das Parkhaus aber auch selbst stemmen würde, gehe es um Planungssicherheit. Küpper: „Wir würden gerne in das Handlungskonzept einsteigen.“

Wie ernst es der Firma Küpper mit dem Stadion ist, ist für Hans-Uwe Flunkert, Chef des Gebäudemanagements der Stadt (GMW), das für das Stadion zuständig ist, ein wichtiges Argument. „Als sie vor zwei Jahren im Barmer Bahnhof das Projekt vorgestellt haben, dachte ich ja noch sie würden selbst zur Schippe greifen.“

Nun soll laut Johannes Slawig erst einmal eine Vorlage für den Rat erarbeitet werden, um den Grundsatzbeschluss zu fassen, eine Ausschreibung durchzuführen, die Parkhausbau und Stadionentwicklung umfasse. In einem zweiten Schritt müssten dann von der Verwaltung die Ausschreibungsinhalte festgelegt werden. Damit rechnet Slawig dann bis Jahresende. „Eine gute Entwicklung, auch wenn sie dazu führt, dass es etwas länger dauert“, findet der Stadtdirektor, der die städtische Position durch den Wettbewerb gestärkt sieht.

Mit Interesse verfolgt man die Entwicklung natürlich auch beim Wuppertaler SV als derzeitiger Hauptnutzer des Stadions. „Wir haben schon vor sechs Monaten gesagt, dass der WSV am Bauthema Stadion ein großes wirtschaftliches Interesse hat“, sagte Vorstandssprecher Alexander Eichner. Er gehe davon aus, dass, wer auch immer das Projekt umsetze, auf den WSV zukomme, um dessen Belange mit zu berücksichtigen.

(gh)