18 Tote bei Grubenunfällen in der Ukraine
Kiew/Moskau (dpa) - Bei zwei schweren Grubenunfällen im Osten der Ukraine sind mindestens 18 Bergleute getötet und 11 Arbeiter verletzt worden. Eine Methangas-Explosion tötete in der Stadt Suchodolsk im Kohlerevier Donbass mindestens 17 Arbeiter.
Drei Kumpel wurden mit Verbrennungen in eine Klinik gebracht. Nach der Detonation in 915 Meter Tiefe galten noch acht Bergleute als vermisst. Das teilte das Zivilschutzministerium in der Hauptstadt Kiew am Freitag nach Angaben der Agentur Interfax mit.
In einem Bergwerk nahe der Stadt Makejewka stürzte ein Förderkorb aus zunächst ungeklärten Gründen 70 Meter in die Tiefe. Dabei kam mindestens ein Arbeiter ums Leben, acht Menschen wurden verletzt. In der früheren Sowjetrepublik Ukraine wird in vielen Bergwerken unter völlig unzureichenden Sicherheitsbedingungen Kohle gefördert. Erst am Dienstag waren bei einem Schachteinsturz in einer Mine drei Kumpel ums Leben gekommen. „Es zeigt sich wieder einmal, dass Kohleabbau in der Ukraine ein schwieriges und riskantes Geschäft ist“, sagte der Chef der Bergbau-Gewerkschaft, Viktor Turmanow.
Staatspräsident Viktor Janukowitsch und Energieminister Juri Bojko reisten nach der Methangas-Explosion in Suchodolsk zur Schachtanlage. Kremlchef Dmitri Medwedew übermittelte in einem Telegramm an die Führung in Kiew sein Beileid. Die Behörden sagten den Hinterbliebenen der Opfer umgerechnet je 88 000 Euro Schmerzensgeld zu. Zum Zeitpunkt des Unglücks in der Nacht zu Freitag hatten sich 252 Arbeiter in der Mine aufgehalten. Elf Rettungstrupps waren im Einsatz. Erst im Juni hatte es in der Grube tagelang gebrannt, Menschen wurden aber nicht verletzt.
Die Arbeit in vielen Bergwerken der Ukraine gilt vor allem wegen der hohen Konzentration von Methangas als lebensgefährlich. Bei dem vermutlich schwersten Grubenunglück in der Geschichte des Landes waren 2007 nach einer Explosion in einer Mine nahe der Stadt Donezk etwa 101 Bergleute ums Leben gekommen.