21 Tote bei Bergwerksexplosion in Kolumbien
Bogotá (dpa) - Insgesamt drei heftige Methangasexplosionen haben 21 Kumpel in einer Kohlegrube im Nordosten Kolumbiens das Leben gekostet.
Sechs weitere Arbeiter überlebten das Unglück in der Mine „La Preciosa“, weil sie gerade in der Nähe des Ausgangs frühstückten und von der Druckwelle nach draußen geschleudert wurden, berichtete die Zeitung „El Tiempo“ am Donnerstag.
Vor dem Bergwerk versammelten sich nach dem Unglück vom Mittwoch verzweifelte Angehörige. Die Frau des getöteten Bergmanns Nelson Veloza Fuentes, Nelly Rivera, berichtete der Zeitung, ihr Mann habe sie noch kurz vor Schichtbeginn angerufen. Das habe er sonst nie getan, erzählte die Frau unter Tränen. „Am Samstag sollte er nach Hause kommen und hatte noch so viele Pläne mit unserem dreijährigen Sohn.“
Obwohl Helfer nach dem Unglück in der Nähe des Ortes Sardinata an der Grenze zu Venezuela schnell zur Stelle waren, mussten sie wegen des hohen Methangasgehalts in der bis zu 1300 Meter tiefen Mine zunächst untätig warten. Erst nach Stunden fanden sie die von den Explosionen zerfetzten oder erstickten Opfer. Zunächst war von mindestens 20 Toten berichtet worden. Vor vier Jahren waren in der „Preciosa“-Mine bei einem ähnlichen Unglück 31 Arbeiter ums Leben gekommen.
Bergbauminister Carlos Rodado ordnete die Schließung der Mine an. Zugleich kündigte er die Überprüfung aller Minen im Land einschließlich der schätzungsweise 3000 illegal betriebenen Bergwerke an. Aus dem Zentrum des Landes wurden am Mittwoch zwei weitere tödliche Unfälle in Minen gemeldet. Allein 2010 kamen in dem südamerikanischen Land etwa 100 Arbeiter bei Minen-Unfällen ums Leben.