Video im Internet Ai Weiwei und Hornbach wollen „Kunst für alle“ ermöglichen

Berlin · Der chinesischen Künstler und die Baumarktkette kooperieren. Jedermann kann ein bis zu vier Meter hohes Kunstwerk zuhause nachbauen.

Ai Weiwei, chinesischer Künstler, steht im Atelier vor seinem Kunstwerk «Safety Jackets Zipped the Other Way».

Foto: dpa/Christoph Soeder

Mit der Arbeit „Safety Jackets Zipped the Other Way“ zieht der chinesische Künstler Ai Weiwei in die Welt der Heimwerker ein. Die verschiedenen Konstruktionen aus Sicherheitsjacken, Haken und Eisenstangen sind konzipiert, um von Interessierten selbst zusammengebaut werden zu können. Etwas Geschick vorausgesetzt, lässt sich die bis zu vier Meter hohe Arbeit in wenigen Minuten zusammensetzen.

Die Einzelteile liegen im Wert von 150 bis 500 Euro, wie Sponsor Hornbach am Dienstag in Berlin mitteilte. „Der Wert von Kunst hängt ab von unserer eigenen Beurteilung“, sagte Ai Weiwei während der Präsentation in seinem Atelier. Jeder habe die Fähigkeit, Kunst zu machen. „Für einen Künstler ist es eine gute Idee, eine solche Möglichkeit anzubieten.“

Ai Weiwei, der sich in seinen Arbeiten zuletzt häufig mit dem Thema Flucht und Folgen auseinandergesetzt hat, sieht Bezüge zu Flüchtlingen auch mit „Safety Jackets“. „Die Farbe, das Gefühl von Gefahren, das unsichere Gefühl einer scheinbaren Sicherheit, menschlicher Schutz“, nannte der Künstler als mögliche Assoziationen.

Auf der Internetseite von Hornbach gibt es alle Informationen zum Kunstprojekt, sowie eine kurze Videodokumentation zur Entstehung und Bedeutung des Projektes. „Als Hornbach mich für dieses Projekt anfragte, war ich sofort begeistert“, wird Ai Weiwei auf der Homepage zitiert. Der Baumarkt sei „ein Unternehmen, das einen Bezug zum täglichen Leben der Menschen hat“. Alle Materialien können im Handel erworben werden. Auf Youtube gibt es einen 20-sekündigen Trailer, der die Idee kurz zusammenfasst.

(dpa/red)