Allianz zahlt Entschädigung für Flug MH370
Obwohl das Flugzeug verschwunden bleibt, beginnt die Versicherung mit der Auszahlung einer Millionensumme.
Kuala Lumpur. Der Versicherungskonzern Allianz hat mit der Auszahlung einer Millionensumme für das vermisste Flugzeug aus Malaysia begonnen. Neben der Fluggesellschaft Malaysia Airlines erhielten auch Angehörige der vermissten Passagiere eine finanzielle Entschädigung, sagte am Mittwoch eine Sprecherin des Münchner Konzerns. Sie bestätigte damit einen Bericht des „Handelsblatts“. Die gesamte Summe für die Maschine soll bei mehr als 100 Millionen Dollar liegen, hieß es aus Versicherungskreisen. Die Sprecherin äußerte sich nicht dazu.
Die Allianz führt ein Konsortium aus mehreren Unternehmen an, das die Flotte der Malaysia Airlines versichert hat. Wie groß der Anteil des Konzerns an den gesamten zu erwartenden Zahlungen ist, blieb unklar. Dass Geld schon fließt, obwohl die Maschine noch gar nicht gefunden wurde, ist nicht unüblich: In den Versicherungsverträgen für Flugzeuge sind in der Regel Fristen benannt, nach denen Entschädigungen geleistet werden müssen. Dies gilt auch für den Fall, dass ein Flugzeug nach mehreren Tagen noch vermisst wird. Die Boeing 777-200 ist seit dem 8. März verschwunden. Die Maschine war auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking.
Ermittler in Malaysia fanden unterdessen heraus, dass auf dem heimischen Flugsimulator des Piloten am 3. Februar Daten gelöscht wurden. Das Gerät werde weiter analysiert, und die Experten versuchten, die gelöschten Informationen zurückzuholen. Verkehrsminister Hishammuddin Hussein betonte: „Alle Crew-Mitglieder, einschließlich der Piloten, sind unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist.“
In dem Suchgebiet im Indischen Ozean gab es auch am Mittwoch keine Spur der verschwundenen Boeing. Australische Seeaufklärer und Schiffe hätten kein verdächtiges Material gesichtet, berichtete die Behörde für Seesicherheit. Auch aus dem zweiten Korridor wurde keine Sichtung gemeldet. Es gebe keinen Hinweis, dass das Flugzeug in den chinesischen Luftraum eingedrungen sei, sagte der Sprecher des Außenministeriums. dpa