Amokläufer auf Flucht überfahren

Mann soll drei Menschen niedergestochen haben. Auf der A 4 lief er bei Düren in den Tod.

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Aachen. Ein Mann läuft am frühen Montagmorgen auf die Autobahn. Es ist noch dunkel. Hinter ihm auf dem einsamen Parkplatz liegt blutüberströmt ein Lkw-Fahrer — aus Estland, wie sich später herausstellt. Der ringt um sein Leben. Niedergestochen — wahrscheinlich von dem Mann, der zwischen Aachen und Düren auf die Autobahn läuft und überfahren wird. Er stirbt sofort.

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Diese Fakten teilte die Staatsanwaltschaft Aachen mit. Zwölf Stunden nach diesem Unfall wussten die Ermittler immer noch nicht, wer dieser unbekannte Tote ist und was ihn getrieben hat. Knapp zwei Stunden vor seinem Tod soll er drei Menschen niedergestochen haben, zwei in Aachen und dann den Lkw-Fahrer an der A 4. Der mutmaßliche Täter hatte keine Papiere bei sich. Zu dem Messer, das in der Nähe des Toten gefunden wird, sagen die Ermittler nichts.

Tödlicher Unfall auf A 4 nach Messerattacke auf Rastplatz
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Die Staatsanwaltschaft stützt sich bei ihren Ermittlungen auf diese Fakten: Der Unbekannte bestellt am Montag nach Mitternacht im niederländischen Heerlen ein Taxi nach Aachen, gut 20 Autominuten über die Grenze. In dem studentischen Aachener Kneipenviertel steigt er aus. Als er bezahlen soll, zieht er ein Messer und sticht den 50 Jahre alten Fahrer nieder. Der Mann wird später schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Der Täter rennt weg, trifft eine Straße weiter auf sein nächstes Opfer. Einen Anwohner, der sein Auto wegsetzen will, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Jost Schützeberg sagt. Von dem 49-Jährigen will der Täter Geld. Als dieser nichts bekommt, zückt er wieder sein Messer und sticht zu. Auch dieses Opfer wird schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Mit den beiden ersten Opfern hat er Englisch gesprochen.

Der Unbekannte beschließt mit einem Taxi nach Köln zu fahren. In dem Kneipenviertel gibt es einige Taxistände. Vielleicht war der Fahrer mit seinem neuen Fahrgast schon unterwegs, als die Warnmeldung im Zusammenhang mit dem niedergestochenen niederländischen Kollegen kam. „Das kann ein akustisches Warnsignal sein oder unauffällig in Schriftform auf dem Display“, sagt Schützeberg.

Dem Fahrer muss klar geworden sein, dass er in Gefahr ist. Die beiden sind vielleicht 20 Minuten unterwegs, als dem Taxifahrer der Zufall zur Hilfe kommt: Der Fahrgast muss kurz raus. Der Fahrer lenkt sein Fahrzeug zwischen Weisweiler und Düren auf den Parkplatz „Rurscholle“. Als der Unbekannte aussteigt, nutzt der Fahrer den Augenblick, gibt Gas und flüchtet. Die Situation soll kurz danach einem Lkw-Fahrer zum Verhängnis werden.

Will der Messerstecher Geld von dem Lkw-Fahrer, will er mitgenommen werden? Die Staatsanwaltschaft weiß es nicht. Jedenfalls sticht der Mann sein drittes Opfer nieder — wohl ohne Zeugen. Der mutmaßliche Täter will die Autobahn überqueren, wird überfahren. „Er stirbt sofort“, sagt Schützeberg. Erst als die Polizei zum Unfall gerufen wird, wird auch der lebensgefährlich verletzte Lkw-Fahrer gefunden.