Andrea Nahles: Lizenz zum Nerven

Viele halten die 37-Jährige für die heimliche SPD-Chefin. Doch aus den eigenen Reihen schlägt ihr mittlerweile Gegenwind aus der eigenen Partei entgegen.

Andrea Nahles halten manche schon für die heimliche SPD-Chefin: Sie führe Kurt Beck an der langen Leine, stichelt gerne die Union. Doch mit dieser Einschätzung wird die Macht der linken Flügelfrau in der SPD überschätzt. Auch in der SPD-Führungsriege hat die 37-Jährige mit der braunen Löwenmähne mehr Gegner als Bewunderer. Seit dem Wochenende schlägt ihr sogar offener Gegenwind aus den eigenen Reihen entgegen.

Mit ihrem Eintreten für Becks Kanzlerkandidatur - wohl auch mit der Absicht, den Parteivize und Außenminister Frank-Walter Steinmeier auszubremsen - hat Nahles selbst ihren langjährigen Förderer aus Mainz aufgebracht. Zusätzlich bestätigt in ihren Vorbehalten sehen sich die Nahles-Kritiker, seitdem bekannt wurde, dass ihre Büroleiterin ein diskretes Treffen von Sozialdemokraten mit verschiedenen Politikern von der Partei Die Linke arrangiert hatte.

Als Strippenzieherin hat sich die frühere Juso-Vorsitzende an diversen Schauplätzen bewährt. So brachte die jetzige stellvertretende SPD-Vorsitzende zuletzt ohne jede Absprache Gesine Schwan als Gegenkandidatin von Horst Köhler für die Präsidentenwahl ins Gespräch. dpa