Angst vor Überschwemmungen durch Tropensturm „Lee“
Washington (dpa) - Nach stundenlangen Regengüssen und peitschenden Winden durch Tropensturm „Lee“ wächst an der US-Golfküste die Angst vor Überschwemmungen. Überflutungen seien die größte Bedrohung während der Nacht zum Sonntag, berichtete Meteorologe Andy Mussoline vom Wetterdienst Accuweather.com.
Besonders gefährdet seien New Orleans in Louisiana und die Stadt Gulfport im Nachbarstaat Mississippi. Meteorologen maßen am Samstag Windgeschwindigkeiten von bis zu 95 Stundenkilometern. Es galt eine Sturmwarnung des Nationalen Wetterdienstes vom äußersten Westzipfel Floridas bis an die über 600 Kilometer entfernte Grenze zwischen Louisiana und Texas.
Sechs Jahre nach dem Verwüstungszug von Hurrikan „Katrina“ stimmte der Bürgermeister von New Orleans, Mitch Landrieu, die Bürger der lebensfrohen Jazzmetropole darauf ein, dass sie wohl noch bis Montag mit Sturm und Regen zu rechnen hätten. Bei tausenden Menschen an der Golfküste fiel wegen des Unwetters der Strom aus.
Bürgermeister Landrieu hatte vorsichtshalber den Notstand für die Stadt ausgerufen. Auch der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal, tat dies für den gesamten Bundesstaat. Auch in Mississippi hatten die Behörden für mehrere Landkreise den Notstand erklärt.
US-Präsident Barack Obama will sich derweil am Sonntag aus erster Hand über die Zerstörung des Hurrikans „Irene“ informieren, der am vergangenen Wochenende die US-Ostküste entlang nach Norden gezogen war. Obama reist dazu in den von Überschwemmungen besonders betroffenen Ort Paterson im US-Staat New Jersey.
Auf dem Atlantik wurde derweil der Hurrikan „Katia“ wieder zu einem Tropensturm herabgestuft Am Samstag befand sich das System noch mehr als 800 Kilometer östlich der Antillen. Ob das Unwettersystem zu einer Gefahr für Menschen werden könnte, war zunächst unklar.