Anne Sinclair — das Leiden der Ehefrau
Die 62-Jährige glaubt an die Unschuld von Dominique Strauss-Kahn.
Paris. „Ich verspreche Dir die Treue in guten wie in bösen Tagen“ — diesen Eheschwur scheint sich die Frau an der Seite von Dominique Strauss-Kahn zum Lebensmotto gemacht zu haben. Erhobenen Hauptes bahnte sich Anne Sinclair beim jüngsten Gerichtstermin ihres Mannes den Weg durch die Reportermenge.
„Ich glaube nicht eine einzige Sekunde an die Anschuldigungen, die gegen meinen Mann erhoben werden“, hatte sie nach seiner Verhaftung mitgeteilt.
Die Frau des zurückgetretenen IWF-Chefs habe bereits oft Augen und Ohren verschlossen, berichtet das französische Magazin „Paris Match“ unter Berufung auf Freunde der 62-Jährigen. „Anne verfolgt die Strategie, seine Abenteuer einfach zu leugnen“, zitierte das Blatt einen Bekannten. 1997 gab Sinclair ihren Job als Moderatorin der französischen Talkshow „7 sur 7“ ab, weil ihr Mann Minister geworden war. 1999 stärkte sie ihm den Rücken, als er wegen einer Korruptionsaffäre seinen Job los war. Bei seinem Versuch, Kandidat für die französischen Präsidentschaftswahlen 2007 zu werden, finanzierte sie seine Wahlkampfzentrale — jetzt die Kaution für die Freilassung.
Geld spielte für die in New York geborene Französin nie eine Rolle. Ihr Großvater Paul Rosenberg war einer der wichtigsten Kunsthändler in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und hinterließ ihr Teile seiner millionenschweren Sammlung. Auf einem Picasso-Bild sind Sinclairs Großmutter und Mutter zu sehen.