Anne Sophiue Monrad: Manchmal müssen die Füße leiden

Porträt: Anne Sophie Monrad (18) aus Holstein ist auf dem besten Weg, neuer internationaler Laufsteg-Star zu werden.

Paris/Handewitt. Während Heidi Klum noch nach Deutschlands nächstem Topmodel sucht, scheint Paris es schon gefunden zu haben. Grüne Augen, langes blondes Haar, 1,80 Meter und die Model-Traummaße 86-63-90: Anne Sophie Monrad aus Handewitt bei Flensburg könnte der nächste Laufsteg-Star aus Deutschland werden.

Gerade hat sie ihre ersten Pariser Prêt-à-Porter-Schauen hinter sich gebracht. Dort lief sie für Wolfgang Joops Designerlabel "Wunderkind" über den Laufsteg. Die 18-Jährige, die vor einem Jahr in einem Einkaufszentrum entdeckt wurde, ist auch das Gesicht der neuen Werbekampagne der Linie.

Außerdem war sie schon in der italienischen "Vogue" zu sehen, hat Schauen in New York und bei der Berliner Fashion Week gelaufen. Und mit berühmten Fotografen wie Ellen von Unwerth hat sie auch schon gearbeitet. Ihre Agentur Modelwerk aus Hamburg, die auch schon Toni Garrn entdeckt hat, baut sie geschickt auf.

Jetzt kommt das Kontrastprogramm zur glitzernden Modewelt. Anne Sophie Monrad kehrt zurück in die kleine holsteinische Gemeinde an der dänischen Grenze, guckt von ihrem Zimmer auf eine Kuhweide und geht wieder in die zwölfte Klasse. Bis Juli will sie ihren Abschluss an der Waldorfschule ablegen.

"Zum Glück gehen meine Lehrer positiv mit dem Modeln um", sagt die Norddeutsche. "Sie finden es schön, dass ich etwas gefunden habe, was mir so großen Spaß bringt", meint die Tochter einer Krankenhaus-Pastorin und eines Oboe-Spielers. Unterwegs habe sie aber auch immer ihre Schulbücher dabei. Die Wartezeit bei Schauen verbringe sie mit Lernen.

Früher habe sie es blöd gefunden, so groß zu sein, sagt sie: "Ich war anders, und das fühlte sich komisch an." Doch jetzt sei das ein Vorteil, und zwischen den anderen Models fällt sie gar nicht mehr auf. Ein Größenproblem gibt es aber doch: an ihren Füßen. "Ich habe Größe 41, und bei den Schauen haben die manchmal nur eine 38 oder 39. Da muss man dann rein. Dann tun die Füße schon weh, die leiden dann."

Nach der Schule "möchte ich gerne Vollzeit machen", sagt Monrad, obwohl das Modeln ganz anders sei, als sie es sich vorgestellt hatte. Dennoch habe sich für sie ein Traum erfüllt: "Der Moment, da rauszugehen, ist total toll. Das macht süchtig." Mit Sendungen wie "Germany’s Next Topmodel", die das Bild vieler Mädchen von diesem Job prägen, habe es aber gar nichts zu tun. "Aber ich schaue das trotzdem manchmal, muss ich zugeben. Einfach als gute Unterhaltung."