Aufräumen nach Hochwasser - Lage entspannt sich
Nordhorn/Gronau (dpa) - Nach dem Dauerregen mit heftigen Überschwemmungen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hat sich die Lage in den betroffenen Gebieten entspannt. Lediglich an der Grenze zu den Niederlanden in der Region Nordhorn war für die Rettungskräfte am Sonntagnachmittag noch kein Aufatmen in Sicht.
"Von Entspannung kann man hier noch nicht reden", sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Nordhorn. Dort stand nach wie vor die Innenstadt unter Wasser. Die Lage habe sich zwar etwas beruhigt, aber die Pegelstände seien konstant hoch, hieß es.
"Weitere Niederschläge könnten die Situation schnell wieder verschärfen", sagte Achim Stolz vom niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz. Die Wetterdienste sagten für den Abend erneut langanhaltenden Regen voraus - so viel wie in den vergangenen Tagen soll es aber nicht mehr werden.
Unterdessen wurde im Großraum Osnabrück, im Emsland und im Münsterland am Wochenende damit begonnen, das Chaos zu beseitigen. "Das große Aufräumen hat begonnen", sagte ein Polizeisprecher. Offizielle Angaben zur Schadenshöhe gab es noch nicht. "Das wird wohl in die Millionen gehen", sagte der Sprecher der Bezirksregierung Münster, Matthias Schmied. In Georgsmarienhütte stapelten die Bürger aufgeweichte Möbel vor ihren Häusern, in Osnabrück versprach Oberbürgermeister Boris Pistorius allen Betroffenen eine kostenlose Sperrmüllabfuhr. Dort hatte die Stadt am Samstagabend den Katastrophenalarm aufgehoben, nachdem sich die Lage deutlich entspannt hatte. Nach wie vor sind aber Straßen wegen Unterspülungen gesperrt.
Auch in Nordrhein-Westfalen entspannte sich die Lage überall. "Das Wasser ist zurückgegangen, die Feuerwehr nicht mehr im Einsatz", sagte ein Sprecher der Feuerwehr in Ahaus. Die westfälische Stadt war besonders schlimm von den Regenfällen betroffen. Auch in Gronau normalisierte sich die Situation. "Das Wasser geht zurück, sehr langsam, aber es geht zurück", sagte ein Feuerwehrsprecher. In Gronau war das Flüsschen Dinkel über die Ufer getreten, mancherorts stand das Wasser bis zu einem Meter hoch.
Am Sonntag waren die Helfer mit Aufräumen beschäftigt. "Die meisten Keller sind leergepumpt", sagte der Feuerwehrsprecher am Nachmittag. Manch ein Keller werde aber wohl erstmal weiterhin unter Wasser stehen. "Es sind einige Leute im Urlaub. Die werden das wohl erst später merken." Regentief "Cathleen" hatte von Donnerstag an in vielen Teilen Deutschlands für Chaos gesorgt. Das Unwetter bescherte Nordrhein- Westfalen und Niedersachsen Regenrekorde. Laut Meteomedia fiel in Osnabrück innerhalb eines Tages vier Mal so viel Regen wie sonst im ganzen Monat, im Münsterland drei Mal so viel.