Bahn: Der Streik wird ausgekontert
Die Firmen sehen den Ausstand der Lokführer noch gelassen – man hat sich vorbereitet.
Düsseldorf. Die Bahn malt ein Horrorszenario und hält Produktionsausfälle wegen des 62-stündigen Lokführerstreiks im Güterverkehr für möglich. "Die Gewerkschaft GDL nimmt in Kauf, dass dem Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig Schaden zugefügt wird", warnte am Mittwoch Bahn-Logistikvorstand Norbert Bensel. Auch die Bundesregierung fürchtet um die positive konjunkturelle Entwicklung. Die Unternehmen in der Region dagegen bleiben noch gelassen.
Nahverkehr Die Lokführer der privaten Bahn-Konkurrenten, etwa der Regiobahn Kaarst-Düsseldorf-Mettmann, streiken nicht. Auch Busse und Straßenbahnen der örtlichen Verkehrsunternehmen fahren.
Fernbusse Für weite Fahrten bietet sich die Fahrt mit Fernbussen an. Eine Haltestelle gibt es am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Das internationale Liniennetz ist feinmaschig geworden und reicht mittlerweile von Portugal bis Kasachstan. Die Busse, etwa von Berlin Linien Bus oder Eurolines, fahren oft mehrmals täglich zu festen Zeiten. Sie sind meist langsamer als die Bahn, dafür aber viel günstiger. Die Fahrt von Düsseldorf nach Berlin kostet 44 Euro.
Mitfahrgelegenheit Online-Vermittlungen wie Pendlernetz NRW (www.pendlernetz) Mitfahrgelegenheit.de oder Drive2day.de bringen Pendler und Fahrer kostenlos zusammen. Mehrere Parteien teilen sich die Spritkosten: Für Fahrten etwa von Düsseldorf nach Köln müssen die Mitfahrer rund zwei Euro berappen, längere Strecken wie von Düsseldorf nach München schlagen mit etwa 26Euro zu Buche.
Fahrgemeinschaft Auch Fahrgemeinschaften mit Kollegen, Nachbarn oder Freunden bieten sich an. Rechtlich gibt es keine Schwierigkeiten. Der Fahrer braucht keine Taxi- oder Bus-Lizenz. Die Auto-Haftpflichtversicherung umfasst zudem alle Insassen, auch die Berufsgenossenschaft zahlt bei Unfällen auf Umwegen für Mitfahrer. Eine extra Insassenunfallversicherung ist nicht nötig.
Mietwagen Autos können entweder bei der Niederlassung des Autovermieters, telefonisch oder per Internet vorbestellt werden. Ein VW Passat für die Fahrt von Wuppertal nach Hamburg kostet rund 120 Euro.
