Ehe-Aus: Spaniens Königshaus in der Krise

Die Trennung der Prinzessin Elena von ihrem Mann passt in ein schwarzes Jahr 2007.

Madrid. "Diese Dinge passieren nun einmal", sagte Prinzessin Cristina (42), nachdem ihre Schwester Elena (43) die Trennung von ihrem Mann Jaime de Marichalar (44) verkündet hatte. Auch das spanische Königshaus, das lange Zeit als heile Monarchenwelt galt, bleibt von Schicksalsschlägen nicht verschont. Offiziell sprach der Palast von einer "zeitweiligen Trennung". Doch von Hofexperten wird diese Ankündigung als "erster Schritt zur Scheidung" interpretiert.

Dass Ehescheidung durchaus mit dem feinen Leben am spanischen Hofe vereinbar ist und nicht mehr wie früher als Sündenfall gilt, deutete sich bereits vor vier Jahren an: Damals kündigte Thronfolger Felipe (39) an, die geschiedene Letizia (35) zur Frau an seiner Seite zu machen. Dies gefiel zwar König Juan Carlos (69) nicht, aber schließlich wurde die Hochzeit mit der Bürgerlichen als "gesellschaftliche Normalität" gefeiert.

Nun wird also Spaniens Königspaar erneut vom bürgerlichen Normalfall eingeholt. Auch wenn die Trennung der ältesten Tochter alles andere als überraschend kam. Bereits seit Jahren wurde über eine "tiefe Krise" im Leben von Elena und Jaime spekuliert. Jaime de Marichalar, der 2001 einen Schlaganfall erlitten und sich davon nie ganz erholt hatte, stürzte sich in ein extravagantes Leben, das nicht gut ankam. Die Klatschpresse verhöhnte ihn als "Herzog des Luxus".

Nach zwölf Jahren Ehe hatte Elena nun genug. Sie packte ihre Sachen und zog mit den gemeinsamen Kindern Felipe (9) und Victoria (7) aus ihrer 500 Quadratmeter großen Wohnung aus.

Die Trennung fügt sich in ein schwarzes Jahr für Spaniens Königshaus: Im Februar hatte sich die Schwester von Prinzessin Letizia das Leben genommen. Später fragte eine kleine linke Partei im Parlament frech, was der König eigentlich mit seinen 8,3 Millionen Euro Jahresgehalt anstelle.

In Katalonien kamen Monarchie-Gegner tagelang mit der Verbrennung von Fotos des Königs in die Nachrichten. Gerade erst feuerte ein übereifriger Richter die Debatte um das Königshaus an und verurteilte zwei Karikaturisten wegen "Majestätsbeleidigung" zu Geldstrafen - was dem Machwerk, das Felipe und Letizia beim Geschlechtsakt zeigt, noch mehr Popularität verlieh. Am Sonntag ließ sich dann ein gereizter Juan Carlos von Venezuelas Präsident Hugo Chavez provozieren und zu einem "Warum hältst du nicht den Mund?" hinreißen. Das immerhin brachte dem König Beifall bei den Spaniern ein.