„Barfuß-Bandit“:Hollywood will Flucht verfilmen
Der Dieb (19) wurde berühmt durch Verfolgungsjagden mit gestohlenen Fliegern.
Nassau. Jahrelang hatte Colton Harris-Moore die Polizei genarrt. Eine Serie von Einbrüchen, geheimnisvolle Spuren, eine bizarre Neigung zu Bruchlandungen in gestohlenen Flugzeugen - und zum Schluss eine Verfolgungsjagd per Motorboot im Tropenparadies der Bahamas: Erst nach einem langen Katz- und Maus-Spiel konnte der als "Barfuß-Bandit" bekannte mutmaßliche Gauner Mitte Juli festgenommen werden. Im Internet hat er eine Fangemeinde - und in Hollywood soll es bereits Pläne für eine Verfilmung seines Lebens geben.
Mit nur 19 Jahren hat sich der als hochintelligent geltende Teenager von der US-Westküste bereits einen legendären Ruf erworben. Harris-Moore begann seine kriminelle Karriere schon als Zwölfjähriger. Im Jahr 2007 wurde er bereits einmal gefasst und verurteilt, doch aus dem offenen Strafvollzug lief er davon. Er soll daraufhin mehr als 50 weitere Einbrüche begangen haben. Immer wieder gelang ihm mit Phantasie und Unverfrorenheit die Flucht vor der Polizei.
Immer wieder klaute der Jugendliche auf seiner Flucht Kleinflugzeuge. Das Fliegen hatte er offenbar über Informationen aus dem Internet gelernt. Mit dem Landen freilich haperte es. Im vergangenen Jahr legte er nach Erkenntnissen der Ermittler in den Bergen westlich von Seattle eine Bruchlandung mit einem gestohlenen Privatflugzeug hin. Die Maschine war im Bundesstaat Idaho gestohlen worden. In dem Hangar wurden Abdrücke von nackten Füßen entdeckt - daher der Spitzname "Barfuß-Bandit".
Das Wrack eines gestohlenen Flugzeugs auf der Bahamas-Insel Eleuthera führte die Ermittler schließlich auf Harris-Moores Spur - der einen letzten Fluchtversuch unternahm. "Der Verdächtige wollte sich der Festnahme entziehen, indem er sich in einem Boot ein Hochgeschwindigkeitsrennen mit der Polizei lieferte", sagte ein Polizei-Sprecher auf den Bahamas. "Nach einer kurzen Jagd wurde er gefasst."
Augenzeugen berichteten, dass Harris-Moores Flucht zu Ende war, als sein Boot in flachem Wasser des tropischen Archipels auflief. Er habe sein Laptop und sein Handy ins Wasser geworfen und dann eine Pistole an seinen Kopf gehalten, sagte Hotelmanagerin Anne Ward. "Er sagte, er werde sich umbringen", so die Augenzeugin. "Die Polizei hat ihm das aber ausgeredet, ihn festgenommen und ihn zurück in unseren Jachthafen gebracht."
Die Behörden der Bahamas werden ihn wahrscheinlich an die USA ausliefern, wo ihm bis zu 15 Jahre Haft erwarten.