Bernd Schneider: Der Mythos

Der Fußball-Nationalspieler hat am Montag seine Karriere beendet.

Bernd Schneider haben sie den "weißen Brasilianer" genannt, der 81-malige Fußball-Nationalspieler gilt als der letzte große Straßenfußballer Deutschlands. Eine aussterbende Spezies, ein Mythos. Am Montag hat Schneider seine große Karriere beendet. Zwar gewann er nie einen Titel, aber er war ein herausragender Spieler, einer mit Gespür für Situation und Raum, ein Instinktfußballer.

Der "Schnix" schaffte es bis ganz nach oben. 2006 führte er die Nationalmannschaft zum Eröffnungsspiel als Kapitän an. Voller Stolz. Und trotzdem mit verlegenem Blick. Bernd Schneider zählte nie zu den Lautsprechern der Liga. Als seinen größten Moment bezeichnet er sein Comeback bei Bayer, 2009 in Düsseldorf gegen Borussia Mönchengladbach, als sich 50 000 Menschen von ihren Plätzen erhoben und Schneider minutenlang feierten. "Das werde ich niemals vergessen", sagt Schneider, der immer bescheiden blieb und seine Karriere vorzeitig beenden musste wegen eines Bandscheibenvorfalls. Er wollte nach Südafrika und noch einmal für seinen alten Klub Carl Zeiss Jena spielen. "Er wird fehlen", sagt Michael Ballack, der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.