Bewegender Abschied von den Opfern des Madrider Flugzeugabsturzes

Madrid. Mit einer ergreifenden Trauerfeier haben die Spanier der 154 Todesopfer des Flugzeugunglücks vom 20. August in Madrid gedacht. An der Totenmesse in der Almudena-Kathedrale der spanischen Hauptstadt nahmen am Donnerstagabend neben rund 150 Hinterbliebenen auch König Juan Carlos, Königin Sofía und Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero teil.

"Der Tod hat urplötzlich Eure Familien zerstört", sagte Erzbischof Antonio María Rouco Varela zu den Angehörigen der Opfer. "Verliert aber nicht den Mut und die Kraft, um Eure Leben mit Liebe und Hoffnung weiterzuführen", appellierte er an die Hinterbliebenen. Viele von ihnen weinten. Auch das Königspaar war sichtlich bewegt.

Im Gegensatz zu der Trauerfeier für die 191 Todesopfer der Madrider Terroranschläge vom 11. März 2004 sprachen Juan Carlos (70) und Sofía (69) aber nicht jedem der Angehörigen einzeln ihr Beileid aus, sondern nickten ihnen beim Verlassen der Kirche mitfühlend zu.

Unter den rund 2000 Trauergästen befanden sich auch Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten, die nach der Katastrophe im Einsatz waren. Piloten, Flugbegleiter und Manager der Gesellschaft Spanair kamen ebenfalls. Auch ein Vertreter der deutschen Botschaft in Madrid nahm an dem Gottesdienst teil - unter den 154 Toten war eine vierköpfige Familie aus Pullach bei München.

Bei dem Unglück vor drei Wochen war eine Spanair-Maschine vom Typ MD-82 mit Ziel Gran Canaria auf dem Madrider Großflughafen Barajas kurz nach dem Start abgestürzt und in Flammen aufgegangen. 18 Menschen wurden bei der Katastrophe zudem verletzt. Die Unglücksursache steht noch nicht fest. Vermutet wird ein technischer Defekt in Kombination mit einem Pilotenfehler.

Eine weitere Gedenkfeier mit Kronprinz Felipe und Prinzessin Letizia ist am 17. September in Las Palmas auf Gran Canaria geplant. Etwa 70 der Toten kamen von den Kanarischen Inseln.