Bewegung: Spielplätze für Oma und Opa
In Nürnberg entsteht derzeit ein öffentlicher Fitness-Platz für ältere Menschen. Die Geräte dort sind speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet.
Berlin. Nicht auf der Parkbank, sondern auf Schaukeln oder Fitnessgeräten sollen Senioren in Deutschland künftig ihre Freizeit verbringen. Die alternde Gesellschaft soll so körperlich und geistig in Schwung gehalten werden - egal, ob mit Fitnessgeräten, Riesen-Schachspielen oder mit Schaukeln.
Michael Nadel brachte mit seiner Firma Playfit diese Geräte von China nach Deutschland. Der Hamburger will auch Deutschlands Senioren an die Geräte zitieren. "Ich bin überzeugt, dass Seniorenspielplätze künftig den gleichen Stellenwert haben werden wie Kinderspielplätze." In Fernost schäme sich keiner seiner Leibesübungen, das "Turnen" in der Öffentlichkeit sei dort auch im Alter bereits vollkommen normal.
In Wuppertal, Düsseldorf und Krefeld stößt das Thema auf geteiltes Interesse. "Das ist eine wirklich gute Idee", sagt Angelika Peters, Pressesprecherin in Krefeld. In einer der kommenden Sitzungen des Sozialausschusses soll das Thema angesprochen werden.
Pro "Studien belegen, dass die Kombination von geistiger und körperlicher Aktivität Demenz verzögern kann", sagt Gerhard Kolb, ehemaliger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie. Ältere Menschen bewegten sich trotz des derzeitigen Wander- und Laufbooms immer noch zu wenig. Regelmäßige Übungen würden die Balance älterer Menschen verbessern. Kolb: "Stürze mit schwerwiegenden Folgen sind ein Riesenproblem."
Kontra Der Altersforscher sieht die Spielplätze dennoch skeptisch. "Wenn die Geräte einfach in der Landschaft herumstehen, nützt das gar nichts." Die Pflege sei sehr teuer, die Spielplätze würden auch häufig Treffpunkt für Trinker und Jugendbanden.